Windows 10 31.07.2016, 02:03 Uhr

Upgrade auf Windows 10: Jetzt oder doch nicht?

Nach einem Jahr Windows 10 ziehen wir Bilanz: Lohnt sich ein Umstieg auf Windows 10? Wir nennen Ihnen die Pro- und Contra-Argumente.
Noch genau fünf Tage lang können Sie sich überlegen, ob Sie auf Windows 10 umsteigen wollen, wenn Sie noch eine gültige Windows-7- oder Windows-8.1-Lizenz besitzen. Überlegen dürften sich das vor allem Windows-7-Nutzer. Der globale Anteil von Windows 7 lag laut Netmarketshare im Mai 2016 noch bei 48,6 Prozent. Auffällig: Das schon längst nicht mehr unterstützte Windows XP ist weltweit noch immer auf 10,1 Prozent aller Desktop-Rechner vertreten und «überholt» bereits Windows 8.1 (8,8 Prozent), während Windows 10 langsam aber stetig wächst (zuletzt gemäss Netmarketshare 17,4 Prozent). Unser Hauptaugenmerk wollen wir daher einer Bilanz zwischen Windows 7 und Windows 10 zuwenden.
Wieso Sie Windows 10 den Rücken kehren können
Das Startmenü von Windows 10 strotzt nur so vor Werbung und unnötigen Standard-Apps © Screenshot / PCtipp

Das Startmenü: Zwar gibt es mit Windows 10 wieder ein Startmenü, doch dessen Konfiguration mag sich anfangs als umständlich erweisen. Als Windows-7-Nutzer muss man sich zunächst an die App-Kacheln gewöhnen, die auch mehr Werbung ausliefern können. Das aus dem Grund, weil Redmond sein Betriebssystem mit mehr «Universal Apps» und verknüpften Konto-Informationen als «One»-Erlebnis ausbauen möchte. Wer von Windows 8 kommt, mag mit den Kacheln weniger Mühe haben. Die klassischen Programme hingegen befinden sich weiterhin in der linken Spalte. Windows 10 listet sie jetzt alphabetisch und nicht mehr in Ordnern. Wer sich mit den animierten Apps schwer tut, sollte zumindest nach der Installation unnötige Standard-Apps ausmisten. Manchen Anwendern mag auch die plötzliche Bevormundung, sich plötzlich mit einem Microsoft-Konto registrieren zu müssen, missfallen.
Die Datensammelwut: Windows 10 hat seine Datenschutzeinstellungen nicht von Anfang an gut durchdacht. Auch in der Schweiz herrschte anfangs Aufregung darüber, warum derart viele Benutzerdaten an Microsoft weitergeleitet werden. Grund: Windows 10 erstellt bereits bei der Einrichtung eines Microsofts-Kontos automatisch eine ID für zielgerichtete Werbung, etwa für App-Downloads, und setzt voraus, dass man die ellenlangen AGB durchgelesen hat. Eine denkbare Alternative wäre beispielsweise nach Ansicht der Schweizer Piratenpartei eine Art Opt-In-Versuch gewesen, damit Windows-10-Apps erst gar nicht ungefragt nutzerbasierte App-Werbung ausliefern können.
Weitere Gründe gegen Windows 10
Irrationale Suchvorschläge: Sucheingaben im Windows-7-Startmenü waren meist zielführender. Beispiel: Sucht man nach Netzwerk- und Freigabecenter, gelangt man unter Windows 7 sogleich zum entsprechenden Eintrag. Anders bei Windows 10: Manchmal werden völlig andere Menüpunkte vom Ausführen-Dialog mit lokalen Suchanfragen kombiniert. Das führt zu einem regelrechten Optionswirrwarr. Allerdings wird es mit dem Anniversary Update besser. Dort werden neuerdings oberhalb des Suchfelds auch Schaltflächen wie in Einstellungen suchen eingeblendet. Dennoch verwirren zusätzliche Menüeinträge, um Systemeinstellungen zu finden.
Obwohl sich die Startmenü-Suche mit jedem Build verfeinert: Das ging mit Windows 7 besser © Screenshot / PCtipp
Fehlende Kompatibilität: Ältere Geräte wie Scanner, Drucker und spezielle Software könnten nach dem Upgrade nicht mehr funktionieren. Wenn Sie teure Spezial-Software wie Musikprogramme oder ältere Netzwerkgeräte im Einsatz haben, sollten Sie auf alle Fälle vor dem Upgrade Ihre Hardware auf Kompatibilität prüfen. Grundsätzlich läuft vieles noch, was vorher mit Windows 7 und Windows 8.1 betriebsfähig war. Aber dessen hundertprozentig sicher sein kann man sich nie. Vor allem Ihr Notebook-Chipsatz und Netzwerkkartentreiber sollten nach dem Upgrade-Vorgang weiterhin funktionieren. Ausserdem nervt die automatische Treiberinstallation von Windows 10 manchmal zusätzlich.
Updateprobleme: Nicht allen gefällt die neue Update-Politik von Windows 10, bei der wichtige Updates im Hintergrund automatisch eingespielt werden. Die nervigen Pop-ups im Action Center oder plötzliche Bluescreens nach einer Software-Aktualisierung müssten nicht wirklich sein. Ausserdem berichten uns immer noch einzelne Leser im Forum von Upgrade-Fehlschlägen. Unverständlich: Ein Upgrade ist nun mal der oft gewählte Weg, den die meisten User einschlagen, wenn sie auf Windows 10 umsteigen wollen, und da dürfte es schlicht und einfach keine Fehlermeldungen geben.




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