MELANI warnt 04.05.2017, 23:25 Uhr

Zunehmender Missbrauch der Namen von Bundesstellen und Firmen

In den letzten Monaten hat der Missbrauch der Namen von Bundestellen und bekannten Firmen als Absenderadresse zugenommen. MELANI gibt Tipps, wie man sich verhalten soll.
Zunehmender Missbrauch der Namen von Bundesstellen und Firmen
Beispiel eines betrügerischen E-Mails
(Quelle: MELANI)
Die Melde- und Analysestelle Informationssicherung des Bundes (Melani) warnt Firmen und Private vor folgenden kriminellen Methoden im Internet:
In den letzten Wochen haben Betrüger vermehrt E-Mails versandt, die angeblich von der Eidgenössischen Steuerverwaltung (ESTV) stammen. Dabei wird auf eine fiktive Steuerrückerstattung Bezug genommen, welche man durch Ausfüllen eines angehängten Dokumentes erhalten soll. In anderen Fällen versuchen die Betrüger, mit der gefälschten Absenderadresse der ESTV, den Steuerpflichtigen eine Dienstleistungen anzubieten. Beim Öffnen des Dokuments wird dann allerdings eine Schadsoftware installiert. Solche Betrugsmails werden zu hunderttausenden in Umlauf gesetzt und werden über kompromittierte Server in der ganzen Welt versendet. In diesem Falle speziell war zudem, dass neben Schadsoftwarevarianten für das Betriebssystem Windows auch solche für  MacOSX versendet wurden.

Die Angreifer verwenden als Absender vermehrt auch bekannte Firmennamen, um dem E-Mail ein seriöses Aussehen zu geben. Beliebt bei Angreifern sind ebenfalls angebliche Paketzustellversuche beispielsweise von DHL, Post oder Zahlungsanweisungen. Ein bekanntes Beispiel sind gefälschte Swisscom Rechnungen, mit denen Angreifer im Februar 2017 versucht haben, die Schadsoftware Dridex zu verbreiten. Siehe auch: Warnung vor gefälschten Swisscom Rechnungen mit Trojaner

Auch gefälschte Einladungen zu Gerichtsverhandlungen oder E-Mails, die angeblich von der Kantonspolizei stammen, benutzen die Angreifer, um den Empfänger zu verunsichern und diesen zu verleiten auf einen Link zu klicken.

Ziel der Angreifer ist es, den Benutzer zu überrumpeln, seine Neugier zu wecken oder ihm Angst zu machen, um ihn dann zu einer unbedachten Aktion zu verleiten. In den meisten Fällen wird schnell klar, dass es sich um eine Fälschung handelt. So kommuniziert beispielsweise die ESTV nur auf dem Postweg und nie via E-Mail.

Bei den missbrauchten Organisationen sorgen betrügerische E-Mails für ein grosses Meldeaufkommen. Zusätzlich können sich solche E-Mails auch auf die Reputation eines Unternehmens auswirken.




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