13.04.2010, 00:00 Uhr

Opera Mini ist endlich im App Store von Apple

Na also, geht doch: Apple hat den Browser Opera Mini im App Store zugelassen. Wer im App Store präsent sein will, muss sich an Apples Spielregeln halten. Und die besagen unter anderem, dass eine App keinen fremden Code ausführen darf. Daran scheitern nicht nur Programme wie der C64-Emulator, der in seiner ersten Version vom Anwender wie der legendäre Brotkasten in Basic programmiert werden konnte. Auch Webbrowser sind davon betroffen. Denn diese müssen für die Darstellung einer Webseite Javascript beherrschen und damit in der Lage sein, fremden Code auszuführen - was sie nicht können dürfen. Daher gibt es keinen Firefox-, Chrome- oder Opera-Browser für das iPhone. Alle im App Store verfügbaren Browser setzen daher auf die Rendering-Engine Webkit auf, die Bestandteil von iPhone OS ist und die auch Safari auf dem iPhone benutzt. Doch nun hat es Opera doch geschafft: Opera Mini greift nicht auf Webkit zurück - und steht jetzt trotzdem im App Store zum kostenlosen Download bereit.
Der Trick: Opera Mini ist kein richtiger Browser, das heisst, das Programm analysiert keinen Code und führt ihn aus, sondern lediglich statische Webseiten an. Die eigentliche Rechenleistung und Code-Interpretation erfolgt auf den Opera-Servern. Jeder Seitenaufruf des Anwenders wird von Opera Mini an die Server übergeben. Dort wird der Code der Webseiten analysiert und die Webseite aufgebaut. Anschliessend wird der anzuzeigende Inhalt stark komprimiert und an Opera Mini auf dem iPhone geschickt. Dort werden die Seiten dann angezeigt. Das Verfahren klingt ein wenig umständlich, bietet aber Vorteile. Der Datentraffic wird drastisch reduziert, die Webseiten werden erheblich schneller geladen und angezeigt, als es etwa Safari auf dem iPhone könnte, der alle Rechenarbeit selbst ausführen muss. Es gab für Apple also keinen Grund, Opera Mini den Zutritt zum App Store zu untersagen. (ph/appco)



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