22.04.2010, 00:00 Uhr

Adobe gibt auf: Kein Flash auf dem iPhone

Es war ein zäher Kampf, aber letztlich sticht Apples Hausrecht. Adobe wird Flash fürs iPhone nicht mehr forcieren. Seit das iPhone auf dem Markt ist bemängeln die Kritiker das Fehlen der Flash-Unterstützung. In der Anfangszeit sah es so aus, als würden Apple und Adobe noch zusammen kommen, doch die Zeiten haben sich geändert, der Tonfall zwischen den beiden Kontrahenten wird schärfer.
Im Oktober 2008 hiess es noch, Adobe arbeite an einem Flashplayer fürs iPhone, im Februar 2009 sagte Adobes CEO Shantanu Narayen, man arbeite eng mit Apple zusammen, der Ball liege nun bei Adobe und sei nun Adobes Aufgabe, das Produkt auch zu liefern. Davon kann heute keine Rede mehr sein, Steve Jobs macht aus seiner Flash-Abneigung kein Hehl, nennt Adobe "faul" und Flash sei fehlerhaft. Adobe kündigte unverdrossen Flash fürs iPhone an und verriet auch, wie man sich das vorstelle. In der Creative Suite 5 soll ein Crosscompiler Flash-Applikationen in iPhone-Applikationen umsetzen.  Kurz vor der Vorstellung von CS 5 wurde jedoch bekannt, dass die Lizenzbestimmungen für iPhone OS 4 den Einsatz von Crosscompilern explizit ausschliessen.
Damit ist vorerst auch der letzte Weg für Adobe versperrt. Das scheint man dort ebenfalls so zu sehen. In einem Blog-Eintrag kündigt Adobes Flash-Manager Mike Chambers an, man werde die Export-Funktion fürs iPhone nicht weiter verfolgen. Sie würde zwar weiterhin mit CS 5 ausgeliefert, aber man gehe davon aus, dass die damit erstellten iPhone-Apps es nicht in den App Store schaffen würden. Statt dessen konzentriere man sich nun auf Googles Android, das eine leistungsfähige und dabei offenere Plattform sei. Chambers zeigt sich zuversichtlich, dass Android auf lange Sicht erfolgreicher sein werde als das geschlossene iPhone OS. Inzwischen ziehen die Betreiber grosser Websites aus Apple Flash-Ablehnung Konsequenzen und gehen dazu über, die Flash-Inhalte ihrer Sites  auch in HTML5 umzusetzen. Jüngstes Beispiel ist Spiegel Online, wo man sich anscheinend auf den Verkaufsstart des iPads vorbereitet. Aktuell funktionieren die Seiten allerdings noch nicht auf dem iPad. (ph/appsco)



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