Im Tunnel 11.07.2017, 06:51 Uhr

Nervige Zeitsprünge bei DAB+-Autoradios

Obwohl sich bei den Autoradios ein klarer Kauftrend abzeichnet, ist in der Schweiz erst jeder fünfte Tunnel für DAB+ gerüstet.
Bis Ende 2018 soll der DAB+-Empfang in allen Schweizer Tunnels möglich sein. Bis jetzt ist aber erst jeder fünfte Tunnel mit der Technik ausgestattet
(Quelle: Pixabay/ CC0 Public Domain)
2024 ist Schluss mit UKW: Am 15. November 2016 hat die SRG alle restlichen Radioprogramme von DAB auf DAB+ umgestellt. Zuvor strahlte die SRG neun ihrer Radioprogramme sowohl in DAB als auch in DAB+ aus (Online PC berichtete). UKW-Radio wird dabei schrittweise zugunsten von DAB+ abgeschaltet. Mit dem digitalen Radiostandard ist aufgrund der besseren Audiocodecs auch mehr Qualität und Kapazität möglich. Unter dem Motto «Radio zieht um» hat das Bakom seit Februar auf der Webseite dabplus.ch eine Werbekampagne mit Promis aus dem Musikbusiness lanciert. Bis Ende 2018 sollen auch alle wichtigen Autobahntunnel für den DAB+-Empfang gerüstet sein, hiess es damals in einer Mitteilung beim Bakom. Die Realität sieht aber anders aus. Bis jetzt sind erst 15 bis 20 Prozent der Schweizer Tunnel mit einer entsprechenden Anlage ausgerüstet, wie ein Sprecher vom Bundesamt für Strassen (Astra) gegenüber «Espresso» bestätigte.

Zeitsprünge im Tunnel

Das sorgt bei den Autoradiohörern für nervige Unterbrüche und Zeitsprünge, weil das Radio dann kurzfristig auf UKW zurückschaltet. Erst wenn der Fahrer den Tunnel verlässt, schaltet das Radio wieder auf DAB+ um und das Programm beginnt wieder von vorne. Diese Situation treffe auf rund 200 Autobahntunnel in der Schweiz zu, wie Thomas Rohrbach vom Bundesamt für Strassen (Astra) dem SRF-Konsumentenmagazin erklärt. Laut «Espresso» sind erst 15 bis 20 Prozent der Tunnel umgerüstet. 2017 seien erst einige der Unterführungen an der Reihe. Die grösste Umbauphase werde voraussichtlich erst nächstes Jahr erwartet, weil sich die Umrüstung aus verschiedenen Gründen «sehr komplex» gestalte. Nicht auszuschliessen seien auch Verzögerungen aufgrund möglicher Einsprachen, so der Astra-Sprecher. Da es sich um ein Projekt des Bundes handle, gelte es, die Aufträge zuerst auszuschreiben. Daher ist es nicht möglich, die Arbeiten einfach zu vergeben. So sei nicht auszuschliessen, dass auch Ende 2018 noch einige Tunnels auf die Umrüstung warten müssten.




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