IT Beschaffungsmarkt 13.07.2015, 10:16 Uhr

ABACUS klagt beim Verwaltungsgericht

Der Beschaffungsmarkt für IT-Dienstleistungen der öffentlichen Hand funktioniert laut ABACUS Research nicht. Unternehmen werden als Lieferanten für Gemeindesoftware systematisch ausgeschlossen.
ABACUS Research als ein führender Schweizer Softwareproduzent ist nicht mehr gewillt hinzunehmen, dass die öffentliche Hand erfolgreiche Schweizer Unternehmen vom Wettbewerb ausschliesst und Software ohne Ausschreibung beschafft. Diese stammen teilweise von ausländischen Herstellern, und die Preise dieser Leistungen sind zudem massiv überhöht. Ein Vergleich zeigt: Die St. Galler Gemeinden und damit ihre Steuerzahler kaufen Produkte ein, die zwei- bis dreimal teurer sind als andere auf dem Markt verfügbare bewährte Produkte, wie Abacus am Sonntagabend informierte.

Nachdem ABACUS im Anschluss an die Empfehlungen der WEKO auf die St. Galler Gemeinden brieflich zugegangen ist und diese mit Ausnahme von Grabs nicht darauf reagiert haben, bleibt ABACUS keine andere Möglichkeit, als Beschwerde beim Verwaltungsgericht des Kantons St. Gallen wegen Verletzung des öffentlichen Beschaffungsrechts einzureichen.

Diese Beschwerden sind zunächst gegen St. Gallen, Rapperswil-Jona, Wil und Wittenbach gerichtet. Sie gehören zu den 74 St. Galler Gemeinde- und Stadtverwaltungen, die ihre Softwarelösungen vom Verwaltungsrechenzentrum St. Gallen (VRSG) beziehen und seine Aktionäre sind. Die übrigen Gemeinden bleiben unter Beobachtung, da ABACUS davon ausgeht, dass Gemeinden ab 4'500 Einwohner die Aufträge zumindest im Einfachen Verfahren ausschreiben müssten.

ABACUS bedauert, dass diese rechtlichen Schritte notwendig wurden, um einen angemessenen Wettbewerb für alle IT-Unternehmen zu ermöglichen.




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