Roboterwagen 15.05.2017, 11:10 Uhr

Allianz gegen Uber: Google-Schwester kooperiert mit Lyft

Die Google-Schwesterfirma Waymo kooperiert mit dem Uber-Rivalen Lyft. Die Ankündigung verstärkt den Druck auf den führenden Fahrdienst-Vermittler Uber.
(Quelle: Fotolia.com/Thomas von Stetten)
Der Uber-Rivale Lyft wird Roboterwagen mit Technologie der Google-Schwesterfirma Waymo testen. Die Unternehmen gaben eine entsprechende Allianz bekannt. Die Ankündigung verstärkt den Druck auf den führenden Fahrdienst-Vermittler Uber. Waymo versucht bereits, Ubers eigenes Programm zur Entwicklung selbstfahrender Autos mit dem Vorwurf des Technologie-Diebstahls vor Gericht zu stoppen. Jetzt rüstet die Firma hinter den bekannten Google-Roboterwagen den schärfsten Konkurrenten von Uber in den USA auch noch mit ihrer seit Jahren entwickelten Technik aus.

Projekt droht zu scheitern

Waymo und Lyft machten keine Angaben dazu, wann ihre Pilottests mit Roboter-Taxis starten können. Uber lässt bereits in Pittsburgh probeweise auch Passagiere in selbstfahrenden Autos mitfahren, die bei einigen Bestellungen über die App statt gewöhnlicher Fahrzeuge auftauchen. Mitgründer und Chef Travis Kalanick erklärte, dass die Zukunft von Uber davon abhänge, ob der Fahrdienst-Vermittler eigene Roboterwagen-Systeme entwickeln kann. Aber der Streit mit Waymo droht, das Projekt lahmzulegen.
Die Google-Schwesterfirma behauptet, dass ihr früherer Top-Entwickler Anthony Levandowski in grossem Stil vertrauliche Informationen zu Uber mitgenommen habe. Uber bestreitet, dass die Firma solches Wissen verwendet oder auch nur davon gewusst habe. Der zuständige kalifornische Richter fand die Vorwürfe aber so begründet, dass er in einem für Zivilverfahren äusserst ungewöhnlichen Schritt Staatsanwälte für Ermittlungen wegen des Diebstahl von Geschäftsgeheimnissen einschaltete.

Noch niemand ist profitabel

Lyft ist bisher nur in den USA aktiv, während Uber weltweit expandiert. Selbst im Heimatland hat Lyft dabei einen deutlich kleineren Marktanteil als Marktführer Uber. Durch die bescheideneren Wachstumsambitionen verbrennt Lyft aber auch nicht wie Uber Milliarden pro Jahr. Profitabel ist allerdings auch noch kein Anbieter in dem Geschäft. Bei Lyft stieg 2015 auch der Autoriese General Motors ein.
Zusätzlich pikanter macht die Situation, dass der Google-Mutterkonzern Alphabet, zu dem auch Waymo gehört, ein wichtiger früher Uber-Geldgeber ist. Kalanick brachte Uber auf Kollisionskurs als er die Entwicklung eigener Roboterwagen-Technik anstiess - damit nicht der ganz Markt an Google falle, sagte er mehrfach. Waymo gewann bisher Fiat Chrysler als Partner aus der Autobranche, während viele Hersteller und Zulieferer an eigenen Systemen arbeiten.



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