Mitfahr-Apps 14.08.2014, 10:40 Uhr

Schwere Vorwürfe gegen Uber

Taxi-Apps gibt es mittlerweile so einige. In den USA soll es jetzt bei dem Kampf um Kunden zum Einsatz unfairer Mittel gekommen sein. Im Zentrum der Kontroverse stehen Uber und Lyft.
Taxi-Krieg in USA?
(Quelle: Shutterstock.com/kropic1)
Uber und Lyft bieten in den USA ähnliche Dienste an: Die beiden Apps vermitteln Chauffeursdienste an Nutzer, unter anderem auch von Privat zu Privat. Um den Rivalen auszuschalten, soll jetzt das Unternehmen Uber mit unfairen Mitteln gekämpft haben. Nach Ermittlungen von CNNMoney sollen Uber-Mitarbeiter über Lyft mehr als 5000 Mal Taxifahrten bestellt haben, um sie danach wieder zu stornieren.
Insgesamt seien von 177 Uber-Mitarbeitern 5560 Taxitouren seit vergangenem Oktober bestellt worden. Einzelne Mitarbeiter, deren Telefonnummern nachvollzogen und mit bis zu 1500 stornierten Fahrten in Verbindung gebracht wurden, haben dabei sowohl falsche Namen als auch Fake-Accounts angegeben. Und nicht nur durch die kurzfristige Belegung von Fahrten, die nicht durchgeführt wurden, soll Uber seinen Konkurrenten geschädigt haben. Auch das Abwerben von Fahrern, die für Lyft arbeiten, sollen die Mitarbeiter von Uber im grossen Stil inszeniert haben.
Uber dementiert indes die Vorwürfe, bestätigte aber, dass das Unternehmen seinen Mitarbeitern grosszügige Prämien für das Anwerben neuer Taxikutscher auszahle. Branchenbeobachter fragen sich jedoch, warum Uber, das bereits seit 2010 mit seinem Dienst am Markt ist, den kleineren Konkurrenten Lyft, der sich deutlich am Angebot des Vorreiters orientiert, nicht aufkauft. Dank einer Finanzierungsrunde in Höhe von über 1,2 Milliarden US-Dollar wäre das eigentlich kein Problem.
In Deutschland werden die Taxi-Apps bisher eher ungern gesehen. In Hamburg soll Uber beispielsweise offiziell gestoppt werden. Der Taxi-Dienst WunderCar will sich nach Protesten jetzt eine neue Ausrichtung geben und als soziales Transportnetzwerk weitermachen.



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