Upgrade-Hürden 03.08.2015, 01:23 Uhr

Streit um Browser-Wahl in Windows 10

Vor zwei Jahren musste Microsoft mehr als eine halbe Milliarde Euro zahlen, weil das Unternehmen seinen Kunden keine freie Browser-Wahl anbot. Wiederholt der Hersteller mit Windows 10 nun diesen Fehler?
(Quelle: Shutterstock/violetkaipa)
Anwender, die auf Windows 10 aktualisieren und dabei die Express-Einstellungen verwenden, haben nach dem Upgrade mit Edge einen neuen Standard-Browser. Obwohl sich dies mit wenigen Klicks wieder umstellen lässt, kritisiert doch der Mozilla-Chef Chris Beard die Änderung.
In einem offenen Brief an Microsoft-Chef Satya Nadella beschreibt Beard die fehlende Option als „beunruhigend“. Mit Firefox stehe man für eine freie Browser-Wahl. Die Entscheidung von Microsoft sei ein Schritt zurück in die Vergangenheit.
Edge als Standard: Bei der Expressinstallation von Windows 10 ersetzt Edge ungefragt den bisherigen Standardbrowser.
Auch die EU-Kommission dürfte die Änderung interessieren: Noch vor nicht allzu langer Zeit hatte sie Microsoft mit einer hohen Strafe gedroht, wenn das Unternehmen kein Fenster zur freien Browser-Wahl einblendet. 2013 musste Redmond dann mehr als eine halbe Milliarde Euro Strafe zahlen, weil das Fenster bei einer Windows-7-Aktualisierung nicht mehr vorhanden war.
Derweil haben Windows-10-Nutzer zwei Möglichkeiten, wenn Sie bei Ihrem Standardbrowser bleiben wollen: Entweder Sie wählen beim Upgrade die benutzerdefinierte Installation und entfernen dann bei Edge das Häkchen oder Sie aktivieren zum Beispiel in Firefox die Einstellung „Beim Starten überprüfen, ob Firefox der Standardbrowser ist“. Sie findet sich unter „Einstellungen, Erweitert, Allgemein“. Firefox öffnet dann die Windows-Einstellungen, wo Sie den Standardbrowser festlegen können.




Das könnte Sie auch interessieren