Neue Travel-Seite? 21.11.2014, 12:50 Uhr

Amazon will in Hotelvermittlung einsteigen

Bei Amazon gibt es fast alles - und nun will sich der Händler offenbar auch noch in den Reisebereich einklinken. Das US-Unternehmen soll kurz davor stehen, eine eigene Travel-Webseite zu launchen.
(Quelle: Shutterstock.com/Iakov Filimonov)
Ein Online-Marktplatzbetreiber als Unterkunftsvermittler - das soll bei der von Amazon geplanten neuen Reise-Website mit im Programm sein. Neben anderen Inhalten soll bei Amazon Travel das Buchen ausgewählter Hotels möglich werden. Das berichtet der Blog Skift. So sei der US-Konzern bereits an diverse Hotelbetreiber herangetreten, um sie für das Anbieten ihrer Zimmer über den geplanten Dienst zu gewinnen.
Nach Angaben der angesprochenen Hotelbetreiber will Amazon den kommerziellen Nutzer des Dienstes Zugang zu einem Extranet geben, in das diese ihr Angebot wie Zimmer, Preise und Verfügbarkeit selbständig einpflegen. Für die Vermittlung einer Unterkunft erhält der Marktplatzbetreiber im Gegenzug eine Kommission von 15 Prozent des vorausbezahlten Buchungspreises.
Über eingegangene Buchungen werden die Hoteliers via E-Mail informiert. Sonderkonditionen können die Hotelbetreiber eigenständig festlegen. Die Abrechnung der Buchung erfolgt über Amazon, das die von den Urlaubern bezahlten Zimmerpreise in zwei Raten an die Hotelbetreiber weitergibt.
Das Unternehmen hat sich bisher zu den durchgesickerten Nachrichten nicht geäussert. Ein Vorstoss in Richtung Travel hat aber für den Internet-Retailer durchaus Vorteile: Die Zusammenarbeit mit unabhängigen Einzelhotels könnte eine Marktlücke füllen, da in den etablierten Unterkunftsbuchungsseiten vor allem international tätige Hotelketten vertreten sind. Dabei greift Amazon auf seine Fülle an Daten zurück und kann unter anderem auch die Tatsache nutzen, dass zahlreiche Internetnutzer ihre Kreditkartendaten bereits bei dem Retailer hinterlegt haben und eine Buchung sich somit nahtlos ins übliche Kauferlebnis einfügt.
Für den Reisemarkt interessiert sich übrigens auch der kürzlich an der Börse gestartete Inkubator Rocket Internet.



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