20.06.2010, 00:00 Uhr

Multitasking kommt in den Apple App Store

Die ersten Apps für iOS 4 mit Multitasking-Unterstützung tauchen im App Store auf. Mit iOS 4 hat Apple Multitasking fürs iPhone eingeführt. Allerdings in einer besonderen Form. Das System stellt sieben Programmierschnittstellen (APIs) zur Verfügung, die von Applikationen genutzt werden können. 
Apple führt die folgenden sieben Einsatzgebiete auf: 
Background Audio: Der Name sagt bereits alles - jetzt kann nicht nur der iPod, sondern jede App im Hintergrund weiter Musik abspielen, auch wenn sie verlassen wurde.
VoIP: Voice over IP, also Telefonieren via Internet wird nun unterstützt. Sie können etwa via Skype telefonieren und mit Ihrem iPhone weiterarbeiten. Bislang ging dies nur mit Telefon-App des iPhones.
Background-Location: Eine App kann im Hintergrund die GPS-Informationen abfragen. Ein klassisches Einsatzszenario ist ein Navi, das auch dann aktiv bleibt, wenn Sie während der Fahrt ein Telefonat entgegennehmen.
Push-Notification: Das kennen wir schon seit iPhone OS 3. Ein zentraler Prozess verwaltet eintreffende Meldungen für Apps und kann eine Meldung auf dem Bildschirm ausgeben, das Icon der App um eine kleine Zahl erweitern (als Zeichen dafür, dass etwa ein Nachricht eingetroffen ist) oder einen Ton abspielen.
Local-Notification: Auch lokale Apps können die Benachrichtigungen nutzen, etwa um an einen anstehenden Termin zu erinnern.
Task Completion: Eine App kann einen laufenden Prozess abschliessen (etwa den Upload von Daten), bevor sie beendet wird.
Fast App Switching: Eine laufende App - etwa ein Spiel - wird eingefroren und startet beim nächsten Aufruf exakt an der Position, an der sie verlassen wurde. Auch das ist bereits jetzt möglich, ist aber in der Programmierung sehr aufwendig und wird entsprechend selten genutzt.
Kritiker merken hier an, dass es sich nicht um echtes Multitasking handelt. Es ist zum Beispiel nicht möglich, eine eigene Routine zu schreiben, die im Hintergrund läuft und über diese sieben Funktionen hinausgeht. Apple geht allerdings davon aus, mit diesen sieben Funktionen die meisten Szenarien bedienen zu können, in denen eine App sinnvollerweise im Hintergrund aktiv ist.
Apple wirbt damit, man könne jetzt seinen "Lieblingsapps anderer Entwickler laufen lassen und einfach zwischen ihnen wechseln" - doch das stimmt so nicht. Denn damit das geht, muss eine App diese neuen Funktionen auch unterstützen. Ansonsten passiert beim Druck auf den Home-Button genau das, was heute auch passiert: die App wird beendet.  Doch keine Sorge, die ersten angepassten Apps tauchen bereits im App Store auf. Es ist damit zu rechnen, dass sehr viele Apps in naher Zukunft folgen werden. (ph/appsco)



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