Test: Apple HomePod 2

Kaufberatung und Fazit

Der HomePod 2 besitzt aussergewöhnliche musikalische Fähigkeiten und wirkt in jeder Umgebung gleichermassen edel und dezent. Zusammen mit einem Apple TV liefert er ausserdem eine beeindruckende Leistung, wenn zwei davon zu einem Stereo-Paar verschweisst werden. Und dass mehrere HomePods ein Heim als hervorragendes Multiroom-System mit Musik erfüllen, steht ausser Frage.
Doch die Nachteile wiegen schwer. Die Beschränktheit von Siri zieht früher oder später das Nervenkostüm in Mitleidenschaft. (Im Zweifelsfall eher früher.) Die unverzeihliche Abwesenheit von TuneIn Radio und die fehlende Unterstützung von fremden Musikdiensten sorgen dafür, dass der HomePod ohne ein Apple-Music-Abo nicht als Musikwecker taugt.
All das schmälert den Spass erheblich. Unsere Familie steckt zwar knietief im Apple-Kosmos; aber weil sich unsere Junioren dem Spotify-Lager zugewandt haben und dort nun mal das Familien-Abo läuft, bleibt vom HomePod nicht mehr viel übrig, was als «smart» durchgeht. Siri zählt jedenfalls nicht dazu.
Es braucht ein klares Bekenntnis. Wenn Sie …
●    bis in die Haarwurzeln auf Apple-Geräte eingeschossen sind
●    den hervorragenden Klang suchen
●    mit Siri klarkommen
●    ein Abo für Apple Music am Laufen haben
●    keine Android-Geräte einbeziehen möchten
… dann wird der HomePod 2 Ihre Erwartungen vermutlich nicht nur erfüllen, sondern weit übertreffen. Hier können Sie nichts falsch machen. Der Klang, der einfache Umgang und das zeitlose Design sind die pure Freude. Ausserdem ist der Preis für ein Gerät mit diesen Qualitäten mehr als gerechtfertigt, ja fast schon günstig.
Wenn aber nur ein Punkt in dieser Aufzählung auf Sie nicht zutrifft, sollten Sie sich vor dem Kauf fragen, ob einer der unzähligen Lautsprecher mit Google Assistant vielleicht die bessere Wahl ist. Auf der «anderen Seite» ist zwar längst nicht alles Gold, was glänzt – aber es warten potente und schöne Lautsprecher, etwa von Sonos, Marshall, Ikea und unzähligen anderen Herstellern. Mit dabei sind ausserdem eine verständnisvolle Assistentin und TuneIn Radio.
Dazu kommt, dass fast alle Lautsprecher, die mit Google Cast arbeiten (also mit Android funktionieren), auch mit AirPlay ausgestattet sind. Will heissen: Wenn Sie sich für einen Lautsprecher mit Google Assistant entscheiden, dann steuern Sie damit Spotify, TuneIn Radio, Google Music, Apple Music (!) und andere Dienste. Direkte Verbindungen sind von den Apple-Geräten via AirPlay und von Android-Smartphones via Google Cast (oft auch Chromecast genannt) gewährleistet.

Fazit

Der HomePod 2 bietet eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorgänger. Doch während der Sound und die Bedienung auf der ganzen Linie überzeugen, sind die alten Schwachstellen immer noch vorhanden. Abgesehen von der Apple Watch gibt es wohl kein anderes Apple-Gerät, das so konsequent vor anderen Systemen abgeschottet wird: teilweise durch Fremdeinwirkung, aber genauso durch bewusste Entscheidungen von Apple. Und das ist für ein so simples Gerät wie einen Lautsprecher kein positives Merkmal.




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