Oculus Go im Test

Ergonomischer Controller

Ergonomisch sehr gut in der Hand liegt der berührungssensitive Oculus-Go-Controller. Das Touchpad und die Home- und Zurücktaste, die man früher über die rechte Seite des Headsets bedienen musste, stehen dadurch in der Hand zur Verfügung und damit auch viele neue Anwendungen, in denen man auf etwas zeigen kann oder Spiele, in denen man eine virtuelle Waffe in der Hand hält. Der Oculus-Controller ist am Griff etwas dicker und fühlt sich wesentlich griffiger und bequemer an, was auch daran liegt, dass im Innern eine gewöhnliche AA-Batterie zum Einsatz kommt. Beim Gear-VR-Controller sind es zwei kleine AAA-Batterien, die wie bei der Oculus Go für einige Tage ausreichen.
Der Oculus-Go-Controller liegt sehr gut in der Hand
Quelle: sgr / nmgz
Die Lenovo Mirage, die kommende Daydream-Stand-alone-Brille, hat aber der letzten Gear VR und der Oculus Go eine Sache voraus: Beim Gegenstück zur Google-VR-Welt kommt ein zusätzliches Positionstracking durch frontseitige Kameralinsen zur Anwendung. Die Oculus Go unterstützt dagegen nur drei Freiheitsgrade (3DoF). Die Mirage Solo verfügt über ein 6DoF-System. Gesten wie Ducken mit dem Kopf und ein grösseres Erfassungsspektrum des Controllers sind beispielsweise bei der Facebook-Brille nicht möglich. So hält man den Controller meist im unteren Sichtbereich. Auch plötzliche Trackingverluste des VR-Zeigegeräts können bei diesem System nach wie vor öfter eintreten.
Aktuelle und kommende Stand-alone-VR-Systeme
Quelle: Heaney555

Neue Datenschutzrichtlinien

Was den Datenschutz und die Verzahnung mit Facebook anbelangt, so hat das soziale Netzwerk noch kurz vor Einführung der neuen EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) bei Oculus einen neuen Datenschutzbereich eingerichtet, der verspricht, dass Nutzer umfassender informiert werden. Das neue Privacy Center taucht auch bei der Oculus Go auf. Oculus speichere demnach «einige Angaben» nur auf dem VR-Gerät, dazu gehören sensible Daten wie Körpergrösse oder Kreditkartennummern. Dazu heisst es etwa: «Einige Daten, wie etwa Positions- und Bewegungsverfolgung, sind notwendig, damit die Oculus-Hardware richtig funktioniert. Nachdem die Daten für diesen Zweck verarbeitet wurden, werden sie anonymisiert, da wir sie nicht mehr an das Nutzerkonto binden müssen.»
Oculus Rooms: Mini-Spiele in virtuellen Zimmern mit Avataren und Wandfotos
Quelle: f8.com
Wie Oculus mitteilt, befindet man sich im regen Austausch mit Entwicklern und habe klare Bedingungen gestellt, wie gesammelte Kundendaten verwendet werden dürfen. Regelmässige Überprüfungen sollen Verstösse feststellen und entsprechende Strafen folgen lassen. Heisst wohl mit anderen Worten: Man muss selber wissen, ob man sich überhaupt auf Oculus-exklusive Erlebnisse «Oculus Rooms» mit dem virtuellen Spielzimmer und Wandfotos aus der Chronik einlässt, wenn einem die Politik des sozialen Netzwerks nicht ganz geheuer ist.

Preis und Verfügbarkeit

Ab rund 262 Franken (219 Euro) bekommt man das Stand-alone-VR-Headset über den Oculus Store. Etwas teurer ist das Modell mit 64 GB Onboard-Speicher für ca. 322 Franken (269 Euro). Ob und wann Händler in der Schweiz die Brille aufnehmen können, ist noch nicht bekannt. Aber Oculus liefert je nach Verfügbarkeit in wenigen Tagen über eine Niederlassung aus den Niederlanden. Unser Testgerät, das wir gleich nach der Ankündigung bestellt haben, traf schon nach drei Tagen ein.

Fazit

Trotz des eingeschränkten Trackings des Controllers ist die Oculus Go ein sehr preiswerter VR-Guckkasten für 360-Grad-Unterhaltungsangebote. Der Preis von 260 Franken ist eigentlich sehr günstig, wenn man bedenkt, dass man für eine neue Gear VR mit Controller einen Hunderter zahlt, dann aber für gute Bildqualität auch mindestens ein Galaxy S7 (400 Franken) benötigt. Ein Smartphone in der VR-Brille kann zudem manchmal sehr heiss werden und in Kürze viel Akkulaufzeit verschlingen. Besonders praktisch an der Oculus Go ist die gute Verarbeitung und die Tatsache, dass man das Facebook-Headset überall in Betrieb nehmen kann.
Oculus Go (32 GB)
Positiv: Einrichtung, Lautsprecher, geeignet für Brillenträger
Negativ: Keine räumliche Ortung für Kopf und Hände, keine Schärfeeinstellung (IPD), Beschränkung auf Oculus Store
Details: Stand-alone-Mobile-VR-Headset inkl. Headstrap und integrierte Lautsprecher, Display: OLED (2560 × 1440 Px) @75 Hz, inkl. Controller, Bewegungszonen: 3DOF
Strassenpreis: ab Fr. 262.– (32 GB)
Info: oculus.com/go




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