Website-Relaunch: 9 essentielle Fragen für Nicht-Techies

6. Können Sie Ihren Besuchern Inhalte mit echtem Mehrwert bieten?

Hochwertiger Content ist Trumpf - so abgedroschen es klingen mag. Nur durch Inhalte, die überzeugen, relevant sind und echten Mehrwert schaffen, sorgen sie dafür, dass Besucher auf Ihrer Seite verweilen und vielleicht sogar bereit sind, ihre E-Mail-Adresse zu hinterlassen oder etwas zu kaufen.
Sie sind in ihrem Marktumfeld Experte - beobachten Sie die Konkurrenz: Welche Inhalte finden Sie auf deren Websites besonders gut? Was fehlt Ihnen?
Viele Webauftritte sind immer noch stark aus Unternehmenssicht gebaut - nutzen Sie Ihren geplanten Relaunch, die Firmen-Brille einmal abzusetzen und Ihr Themengebiet aus Sicht Ihrer Besucher zu sehen. Denn je besser Sie die Wünsche und Bedürfnisse ihrer Nutzer befriedigen, desto länger werden diese auf Ihren Seiten verweilen und umso mehr Vertrauen schaffen Sie. Hochwertige Inhalte, die zum Beispiel oft gestellte Fragen Ihrer Interessenten und Kunden beantworten, ermöglichen Ihnen, dass Ihre Besucher sich an Sie erinnern und das nächste Mal wiederkommen.
Überlegen Sie sich, wie Sie ihre Personas ansprechen können. Welche Content-Formate passen genau so gut zu Ihren Zielen und Angeboten wie zu Ihren Zielgruppen? Sind das (Blog-)Artikel, White Paper, Case Studies oder lebendige Produktbeschreibungen? Können Sie vielleicht Formate wie Video oder Podcasts nutzen, um komplexe Vorgänge sympathisch und einfach zu erklären? Welche Inhalte können Sie produzieren, die Ihren Besuchern so sehr weiterhelfen und so gut gefallen, dass sie diese über Social Media teilen oder an ihre Bekannten weiterleiten?
Überprüfen Sie auch das Wording von Buttons oder Überschriften: Sind die auch für einen Laien verständlich? Und sind Handlungsaufforderungen so einladend und prägnant formuliert, dass Sie selbst gerne darauf klicken würden?

7. Wie sehen die typischen Customer Journeys Ihrer Besucher aus?

Haben Sie die Content-Fragen beantwortet, geht es darum, die optimale Navigationsstruktur und die intuitivsten Navigationswege für Ihre Website zu definieren. Machen Sie sich Gedanken darüber, auf welchen Wegen Ihre Website-Besucher bei Ihnen landen werden. Welche Landing Pages sind sinnvoll? Wie leiten Sie Ihre Besucher entsprechend der jeweiligen Informationsbedürfnisse weiter? Welche Konversionspunkte bieten Sie an?
Je logischer und intuitiver Ihre Website-Navigation aufgebaut ist, desto höher ist die Benutzerfreundlichkeit - und desto lieber werden sich Ihre Nutzer auf eine Reise durch ihre Website bis zu den von Ihnen definierten Abschluss-Zielen einlassen. Vermeiden Sie es dabei wenn möglich mehr als drei Navigationsebenen anzubieten. Das ist für Ihre Besucher schnell ein komplexes Unterfangen und auch aus Suchmaschinensicht keine gute Idee.
Achten Sie auch immer darauf, dass wichtige Informationen wie Ansprechpartner, Adresse oder Kontaktmöglichkeit für Ihre Interessenten immer einfach und schnell zugänglich sind.

8. Haben Sie die SEO-Optimierung Ihrer Inhalte im Blick?

Ok. SEO. Das klingt technisch. Und das ist es auch, aber eben nur zum Teil. SEO spielt sich ganz entscheidend auch auf der Content-Ebene ab. Ihr nächster Website-Relaunch ist ein sehr guter Moment, sich mit dem Thema "On Page SEO" zu befassen. Denn viele On-Page-Massnahmen betreffen Ihre Texte. Die Google Crawler schätzen gut strukturierte Texte, weil sie ihnen mehr Futter zur Einordnung der Inhalte geben. Arbeiten Sie daher mit Zwischenüberschriften und auch mal mit Aufzählungen oder Bullet Points.
Wichtig ist, dass Sie auf jeder Seite genau eine Hauptüberschrift haben (in HTML: Eine H1), die den Seiteninhalte gut beschreibt. Sie sollte nicht länger als 70 Zeichen sein, weil sie sonst in der Darstellung der Suchergebnisse bei Google abgeschnitten wird.
Gerne vergessen wird das Ausfüllen der Meta Description. Das ist der Text der unter der Headline in den Suchergebnissen steht. Damit Ihnen das nicht passiert und damit Sie die Meta Description komfortabel pflegen können, achten Sie darauf, dass Sie in Ihrem CMS bei jeder Seite ein Meta Description Feld angezeigt bekommen. Wenn Sie WordPress einsetzen, was wir Ihnen empfehlen, dann nutzen Sie dazu ein SEO-Plugin wie Yoast. Eine ausgefüllte Meta Description ist nicht nur gut für SEO, sie dient Ihren möglichen Besuchern auch als hilfreiche Orientierung, ob Ihre Seite sich für sie lohnt.
Der mit Abstand am häufigsten auftretende On-Page-Fehler aber ist es, Website Bilder stiefmütterlich zu behandeln. Eine Studie von Raven Tools hat ergeben, dass 78 Prozent aller On-Page-Fehler bei Bildern gemacht werden. Und das vor allem bei zwei Punkten, die wenn man sie auf dem Schirm hat eigentlich sehr schnell erledigt sind: Bilder haben entweder keinen "Title", also Bildnamen, oder keinen "Alt"-Text. Das ist ein Alternativtext, der den Bildinhalt beschreiben soll und zum Beispiel auf Screenreadern für sehbehinderte Menschen vorgelesen wird. Nehmen Sie sich also die Zeit, Ihrem Bild einen sinnvollen Namen und einen aussagekräftigen Alternativtext zu geben.
Ein kleines Incentive hierfür kann die Tatsache sein, dass jeden Tag mehr als 1 Milliarde Ergebnisseiten der Google Bildersuche aufgerufen werden. Und dort erscheint Ihr Bild nur auf den vorderen Plätzen, wenn es einen sinnvollen Namen und Alternativtext besitzt.

9. Und wie geht es nach dem Relaunch weiter?

Ihre neue Website ist online, alles sieht gut aus und Sie haben ein SEO-Debakel erfolgreich vermieden? Herzlichen Glückwunsch. Nur: Legen Sie jetzt bitte auf keinen Fall für die nächsten Jahre die Füsse hoch.
Natürlich haben Sie und Ihre Agentur Ihr Bestmögliches getan, um Userwünsche zu berücksichtigen, aktuelle Designtrends umzusetzen und neue technische Features zu integrieren. Für den Moment. Und eben das Bestmögliche. Damit Sie aus Ihrer Website wirklich alles herausholen und sie Ihnen die Rendite bringt, die Sie sich wünschen, sollten Sie allerdings mit Anpassungen nicht drei Jahre warten.
Jeder Website-Relaunch basiert auf einer Fülle von Hypothesen. Evaluieren Sie Ihre Hypothesen laufend, analysieren Sie die Performance Ihrer Features und justieren Sie nach, wenn bestimmte Elemente doch nicht so funktionieren wie gedacht. Wagen Sie auch Experimente mit Instrumenten wie zum Beispiel A/B-Tests. Ihrer Konversionsrate und der Usability Ihrer Website wird das gut tun.
Um es auf den Punkt zu bringen: Finden Sie in einen Modus des kontinuierlichen Relaunches. Luke Summerfield von Hubspot hat dieses Vorgehen Growth-Driven Design getauft. In diesem Sinne: Seien Sie erfolgshungrig und denken Sie bei Ihrer Website strikt wachstumsgetrieben.
Dieser Artikel erschien zuerst auf digitalmobil.com.




Das könnte Sie auch interessieren