"Ich glaube, dass es ­Influencer Marketing immer geben wird"

"Instagram ist eine Plattform, die einem nicht gehört"

Wie prüfen Sie, ob eine Marke zu Ihnen als Influencerin passt?
Noltemeyer:
Marke und Produkt müssen mir gefallen und ich muss das Gefühl haben, dass sie für meine Follower interessant ist. Die Brand muss einen Mehrwert für meine Leser haben und natürlich muss auch das Bauchgefühl stimmen. Aber wir kommunizieren anfangs immer viel mit dem Kunden, denn besonders der kreative Freiraum und die Vorstellungen der Kunden sind besonders wichtig. 
Sie sind auf Instagram, Facebook, Pinterest und YouTube aktiv. Spüren Sie eine Verschiebung unter den einzelnen Social-­Media-Plattformen?
Noltemeyer: In den letzten Jahren hat vor allem die Bedeutung von Instagram zugenommen. Mit Instagram Stories wurde Snapchat abgelöst. Mit dem Feature "IGTV" können Videos mit einer Länge von bis zu einer Stunde in 4K-Qualität hochgeladen werden: Damit tritt Instagram auch mit Youtube in Konkurrenz.
Im Beauty-Bereich spielt Influencer Marketing längst eine grosse Rolle. Ist die Dis­ziplin auch für andere Branchen geeignet, wenn auch in unterschiedlicher Dosierung?
Noltemeyer
: Auf jeden Fall. Man muss als Unternehmen aufpassen, mit welchen ­Influencern man zusammenarbeitet. ­Influencer sind auch für einen Baumarkt interessant, wenn sie eine Leserschaft ­haben, die sich für Heimwerken oder den Hausbau interessiert. Jede Brand kann ­eine bestimmte Leserschaft ansprechen. Mit unserer Agentur haben wir zum Beispiel Kampagnen im Gesundheitsbereich umgesetzt - auch da findet man sehr interessante und authentische Influencer, die perfekt passen.
Sie haben sich als Bloggerin und Influencerin breit aufgestellt: mit einer eigenen Tapeten- und Schmuckkollektion, mit einer eigenen Agentur und nun auch als Speakerin. Wie wichtig ist es, sich so zu positionieren? Oder anders gefragt: Muss man als Influencer diversifizieren, um langfristig wirtschaftlich zu überleben.
Noltemeyer: Man braucht nicht unbedingt eine eigene Kollektion. Man sollte sich aber auf jeden Fall etwas breiter als nur auf Instagram aufstellen. Denn Instagram ist eine Plattform, die einem nicht gehört. Die Beispiele StudiVZ, My Space und in mancher Hinsicht auch Facebook zeigen, dass man sich nicht völlig in Abhängigkeit begeben sollte. Deswegen sollte man auch noch andere Sachen nebenbei machen. Zumindest sollte man sich darüber Gedanken machen, um nicht von Instagram abhängig zu sein. Nebenbei habe ich schon seit langer Zeit Unternehmen beraten, deswegen war die Agentur Influencing 101 nur ein logischer, aber auch schon länger geplanter Schritt.




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