Verabschiedung von der Analogtelefonie: Fragen und Antworten

Router-Zwang, Spam-Filter, Kosten

Was ist mit dem Router-Zwang?

Reine Festnetzkunden ohne Internetzugang müssen sowieso mit dem von Swisscom kostenlos zur Verfügung gestellten Router Vorlieb nehmen. Da dürfte es auch kaum Gründe geben, sich etwas anderes hinstellen zu wollen. Aber auch was jene mit Internetzugang betrifft, scheint Swisscom nach wie vor nicht von ihrer Idee des Router-Zwangs abzurücken. Der Kunde darf sich also nicht auf dem freien Markt einen schicken Router kaufen und ihn anstelle des Swisscom-Routers einsetzen. Was ihm bleibt: Den schicken Router einfach zusätzlich an den Swisscom-Router zu hängen. Die Swisscom gibt nämlich die SIP-Credentials nicht heraus, die fürs Einrichten der Telefonie auf einem Swisscom-fremden Router nötig wären.

Bei fortgeschrittenen Anwendern dürfte das auf wenig Gegenliebe stossen, haben sich doch die von Swisscom eingesetzten Router bisher nicht als besonders multifunktional, performant oder konfigurationsfreundlich erwiesen.

Swisscom führt als Begründung immer noch Sicherheits- und Qualitätsaspekte ins Feld, während bei unseren Nachbarn in Deutschland der Wind bereits dreht. Dort ist der Router-Zwang faktisch abgeschafft.

Endlich: Callcenter-Spam-Filter

Swisscom wird übrigens offenbar noch dieses Jahr einen optionalen Spam-Filter gegen nervige Telefonmarketinganrufe einführen. Damit ist nicht nur eine individuelle Blacklist des Kunden gemeint. Es sei eine dynamisch gepflegte, lernfähige Liste, die der Anwender abonnieren kann. Sollten Unternehmen auf der Liste landen, deren Anrufe der Kunde trotzdem gerne hätte, kann er deren Nummern wieder auf die Whitelist setzen.

Und was ist mit dem Kostenvorteil?

Der Betrieb nur noch einer Festnetzinfrastruktur anstelle von zweien dürfte preisgünstiger ausfallen. Aber niemand bei Swisscom konnte oder wollte uns gegenüber konkrete Aussagen dazu machen, wie viel man einspart – und ob man von diesen Einsparungen auch die Kunden profitieren lasse. Hier bleibt man bei schwammigen Marketingfloskeln: Die Umstellung auf All IP sei kostenintensiv und man mache das ja nicht zum Zwecke des «Kostensavings», sondern wolle die Services verbessern und ausbauen.

Swisscom informiert auf der Webseite swisscom.ch/ip über die Details zur Umstellung.



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