Headphone-Test 14.07.2017, 11:06 Uhr

Shure 425: In-Ear-Kopfhörer nicht nur für Musiker

Die Shure 425 sollen sich in erster Linie an Musiker richten, dabei aber auch im Alltag eine gute Figur machen. Wir haben die In-Ear-Kopfhörer getestet.
(Quelle: Shure)
Die meisten Nutzer denken bei In-Ear-Kopfhörern an die eher günstig produzierten Geräte, die im Lieferumfang von iPhone und Co. enthalten sind und klanglich kaum überzeugen können. In einer ganz anderen Klasse spielen da die Shure 425, die vom Hersteller zwar in erster Linie als Headphones für professionelle Musiker vermarktet werden, aber ebenso für den ambitionierten Privatanwender taugen sollen. Der Preis liegt um die 225 Franken in durchaus gehobenen Regionen und weckt hohe Erwartungen.
Im Test konnten wir dies allerdings nur teilweise bestätigen, die Shure 425 verlangen schon eine gewisse Eingewöhnungszeit vom Träger. Das fängt bei der eher umständlichen Inbetriebnahme an, denn wie es sich für Geräte für den Einsatz im Studio beziehungsweise auf der Bühne gehört, werden sie in das Ohr gedreht, die Kabel werden hinter dem Ohr geführt. Das klappt erst nach ein paar Versuchen und fühlt sich anfangs auch sehr ungewohnt an. Nach einer gewissen Zeit hat man sich aber daran gewöhnt und freut sich über einen sicheren Sitz, der auch bei starken Bewegungen nicht gefährdet ist.
Durch das Eindrehen in den Gehörgang dichten die In-Ears zudem besser ab als viele andere Modelle, was der Basswiedergabe hörbar zugutekommt und zudem von störenden Umgebungsgeräuschen abschirmt. Für die tiefen Frequenzen sind zwei Woofer verbaut, die bei den Kopfhörern ganze Arbeit leisten. Auch ohne separate Equalizer-Einstellung beim Ausgabegerät haben die Bässe einen spürbaren Druck und kommen klar und ohne Verzerrungen an. Wer wummernde Bässe erwartet, wird jedoch enttäuscht, denn insgesamt ist der Klang der Shure 425 sehr linear, hier wird die Ausrichtung auf Musiker deutlich.

Ausgewogener Klang

Quelle: Shure
Bei den Höhen vertraut Shure auf einen Tweeter, durch die integrierte Frequenzweiche werden die Tonsignale schön sauber getrennt. Andere Kopfhörer erreichen zwar auf dem Datenblatt Frequenzen oberhalb der 19 kHz des 425, doch sind diese ohnehin für nur sehr geübte Hörer wahrnehmbar. Dasselbe gilt für den unteren Frequenzbereich, der hier bis 20 Hz reicht. 
Der Hersteller legt dem 425 verschiedene Ohrteile bei, die auch unterschiedlich stark abdichten und entsprechend den Klang etwas verändern. Ob man sich für Schaumstoffpolster oder Gummistücke entscheidet, muss man selbst herausfinden, allerdings ist das Wechseln nicht ganz einfach.
Telefonieren kann man mit dem im Lieferumfang enthaltenen Kabel nicht, die immerhin 1,60 Meter lange Strippe ist dafür auswechselbar, sodass man bei einem Schaden nicht die ganzen Kopfhörer zur Reparatur geben muss.
Am Ende konnte der Shure 425 im Test überzeugen – auch im Alltagseinsatz. Hier stört lediglich das lange Kabel, und auch die extreme Abschottung von der Aussenwelt dürfte nicht jedermanns Sache sein. Bei der Musikwiedergabe dagegen leistet sich der In-Ear keinen Schnitzer, wer linearen Klang schätzt, kommt voll auf seine Kosten.



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