Vom Hobbyprojekt zum verbreiteten Betriebssystem 26.08.2016, 09:23 Uhr

Linux feiert 25. Geburtstag

Vor 25 Jahren kündigte Linus Torvalds auf Usenet an, ein kostenloses Betriebssystem für x86-PC zu schreiben. Das "Hobby" des Finnen sollte die Informatikwelt verändern.
"Just a hobby" – so beschrieb Linus Torvalds sein Betriebssystem Linux, als er es am 25. August 1991 in der Usenet-Gruppe comp.os.minix ankündigte. 25 Jahre später ist das Betriebssystem nicht mehr wegzudenken. Ein paar Zahlen hierzu: Laut IDC ist Linux das am schnellsten wachsende Betriebssystem. Über 97 Prozent der Webserver arbeiten mit Linux, gleiches gilt für 99,4 Prozent der schnellsten Supercomputer der Welt. Ausserdem laufen mehr als 80 Prozent aller Smartphones mit Android, das auf einem Linux-Kernel basiert. Linux hat also allen Grund, seinen 25. Geburtstag gebührend zu feiern.
"I’m doing a (free) operating system (just a hobby, won’t be big and professional like gnu) for 386(486) AT clones." Mit diesen Worten kündigt Linus Torvalds am 25. August 1991 auf Usenet sein Linux-Projekt an
Die Entwicklung vom Hobbyprojekt zu einem der führenden Betriebssysteme geschah jedoch nicht von heute auf morgen. Sie begann mit der Vision Linus Torvalds, ein offenes, kostenloses System bereitzustellen, und wurde getragen von unzähligen freiwilligen Helfern, die sich seit den Anfangstagen bereit erklärten, Millionen von Arbeitsstunden in das Projekt zu investieren.

Die bescheidenen Anfänge einer grossen Idee

Wer in den 1980er und frühen 1990er Jahren das Rechenzentrum einer westlichen Universität betrat, fand dort mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein Unix-System vor. Für Informatikstudenten stellte das ein Problem dar: Da der Quellcode von Unix seit 1979 proprietär war, konnten sie nicht nach Belieben darauf zugreifen – weder im Rahmen ihres Studiums noch in der Freizeit. Auf den sich damals verbreitenden Personal-Computern liefen andere Betriebssysteme. Eines davon war Minix, ein Unix-Klon, der eigens für den Lehreinsatz konzipiert worden und zwar nicht kostenlos, aber zu einem für Studenten erträglichen Preis verfügbar war.
Linus Torvalds begann die Arbeit am Linux-Kernel im Winter der Jahres 1991. Anfänglich konzipierte er es als Terminalemulation, die er nutzte, um auf die grossen Unix-Server der Universität in Helsinki zuzugreifen. Das Minix-System und der GNU-C-Compiler dienten dabei zwar als Grundlage, allerdings legte Torvalds von Anfang an Wert auf Hardwarenähe und Plattformunabhängigkeit. Auf diese Weise wollte er die Funktionen seines neuen Heimcomputers ausreizen, den er auf Raten gekauft hatte. Schliesslich realisierte er, dass sein Programm zunehmend die Gestalt eines Betriebssystems annahm. Am 25. August 1991 schrieb er deshalb das bereits erwähnte Usenet-Posting, teilte seine Pläne mit der Öffentlichkeit und bat die Minix-Community um Feedback. Am 17. September 1991 wurde Linux in der Version 0.01 das erste Mal auf einem FTP-Server zur Verfügung gestellt.



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