Messaging 2017 30.01.2017, 15:25 Uhr

Deshalb wird digitale Privatsphäre noch wichtiger

Stetig steigende Nutzerzahlen und Trends wie "Mobile first" oder "Mobile only" zeigen uns, wie wichtig Messenger-Dienste geworden sind. Wie werden sich die Kommunikations-Apps 2017 weiterentwickeln?
(Quelle: Georgejmclittle / Shutterstock.com)
Ob zu Recherche-Zwecken, zum Einkaufen oder zur Information - der erste und einzige Griff geht zum Smartphone, denn die kleinen Taschencomputer bieten in der Regel alle Funktionen, die unterwegs benötigt werden. Steigende Nutzerzahlen belegen, dass Messaging-Apps dabei eine entscheidende Rolle spielen. Die Anruf-Funktion, private wie geschäftliche Chats und das Anhängen von Dateien haben Messenger-Dienste für unser digitales Leben zu einem zentralen Punkt werden lassen. Mit seiner wachsenden Bedeutung wachsen auch die Aufgaben für Messenger-Dienste: Welche sind die bedeutendsten Trends und Entwicklungen im Bereich der Messenger-Kommunikation?

"Come to the dark side - we have privacy"

Passend zu der Ankündigung der EU Kommission, die Datenschutzregelungen für elektronische Kommunikation anzupassen, setzen Messenger-Dienste zunehmend auf Verschlüsselung und Datenschutz. Denn auch immer mehr Nutzer sorgen sich um die digitale Sicherheit ihrer persönlichen Daten. Eine Folge dieser Einstellung ist der Trend "Dark Social".
Bilder, Dateien und Videos werden dabei von den Nutzern bewusst nicht über grosse soziale Plattformen, wie zum Beispiel Facebook, geteilt. Anstelle dessen werden sie in privaten oder geheimen Chats verschickt, um so Web Analytics zu entgehen. Diese würden andernfalls dafür sorgen, dass die versendeten Daten genutzt werden, um beispielsweise die besuchten Webseiten zu optimieren: Es kann unter anderem ausgewertet werden woher ein Nutzer kommt beziehungsweise an welchen Orten er sich aufhält.
Zusätzlich kann überprüft werden, welche Themen er verfolgt und wie lange er der jeweiligen Seite seine Aufmerksamkeit widmet. Angebote können so auf Basis der Mediennutzung angepasst werden (Retargeting). Das Sammeln und Archivieren ihrer Daten scheint für viele Nutzer ein bewusstes Problem geworden zu sein. Der Trend ist angekommen, immer mehr social shares finden unter dem Radar der Analytics-Tools statt.

Multifunktional und individualisierbar

Messenger passen sich immer besser den Bedürfnissen der Nutzer an. Ein erster Schritt sind verschiedene Versionen eines Messengers für Unternehmen und Privatpersonen. Angefangen bei Emojis, über Sticker bis hin zu Gifs und Sketchen werden diese die bestimmenden stilistischen Mittel, um Nachrichten individuell zu gestalten. Zudem bieten einige Zeitungen und Magazine mittlerweile Abo-Angebote per Messenger-App an. Der Nutzer erhält dann in dem entsprechenden Chat die aktuellsten Informationen.
Der Trend Informationsangebote in Messenger-Apps zu integrieren folgt der generellen Entwicklung möglichst alle Bedürfnisse des Nutzers in einem Tool zu bündeln. Auch Hotelreservierungen und andere Services lassen sich über Messenger-Dienste abwickeln. Orientiert man sich am asiatischen Multitalent WeChat, kommt man allerdings schnell auf den Gedanken, dass diese Entwicklung noch viel weiter gehen könnte. Unter anderem das Bezahlen per Messenger könnte sich hierzulande etablieren. Die Spanne zwischen dem Wunsch nach einem Produkt und dessen Erwerb verkürzt sich immens und zusätzlich erspart eine in einen Messenger integrierte Payment- Lösung lästiges Einloggen in die jeweiligen Online Shops. Allerdings sollte man beachten, dass sich dadurch eine beträchtliche Menge sensibler Daten - angefangen beim Kaufverhalten bis hin zu Kontodaten - auf einen Punkt konzentrieren und der Datenschutz diesbezüglich unbedingt gewährleistet werden muss. 




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