Das Battle: Facebook Live vs. Periscope

Das spricht für Facebook Live

Umgekehrt lässt sich selbstverständlich argumentieren, dass Marken, die ein breiteres Publikum erreichen wollen, auf Facebook eine unspezifischere, zwischenmenschlichere Zielgruppe erreichen können. Hinzu kommt, dass Facebook Live erst im Dezember vergangenen Jahres zunächst für Unternehmensseiten und anschliessend auch für einen Teil der privaten Nutzer ausgerollt worden ist.
Das bedeutet, dass Livestreams für Facebook-Nutzer eine Neuheit sind. Alleine aus Interesse werden die Nutzer zu Beginn verstärkt auf Echtzeit-Übertragungen klicken, weil sie sehen wollen, wie das abläuft. Ausserdem wird Facebook zu Beginn Livestreams sicherlich pushen und prominent im Newsfeed platzieren, um mehr Aufmerksamkeit für das Tool zu generieren.

Auf den Nutzer zugeschnitten

Durch die direkte Integration von Facebook Live in die normale Facebook-Anwendung - Periscope muss seperat als App heruntergeladen werden - kommt Mark Zuckerberg dem Wunsch nach Bequemlichkeit nach. Niemand möchte gerne, nur um einen Dienst zu erforschen, eine zusätzliche App herunterladen.
Durch die Möglichkeit per Klick im Livestream den Übertragenden zu abonnieren und automatisch per Benachrichtigung an alle künftigen Übertragungen erinnert zu werden, sticht auch hier der Trumpf Benutzerfreundlichkeit. Die Benachrichtung per "Weltkugel" ist aufmerksamkeitsstärker als der automatisch abgesetzte Tweet bei Periscope.

Interessante Option für Advertiser

Da mittelfristig auch Werbungtreibende auf den Livestream-Zug aufspringen werden, spielen auch die Faktoren Messbarkeit und Sichtbarkeit eine entscheidende Rolle. Während bei Periscope die Streams nur noch 24 Stunden lang abrufbar sind, werden die Videos bei Facebook Live in der Chronik gespeichert. Das heisst, dass sie dort erstens stetig abrufbar sind und zweitens auch über längere Zeiträume hinweg Klicks und Views generieren können.
Da Facebook von seinen Nutzern einen Klarnamen (oder zumindest eine realistische Angabe) verlangt, ist es auch leichter möglich Hasskommentare nachzuverfolgen. Dies ist bei Twitter deutlich schwieriger. Die tiefergehenden Filterfunktionen ermöglichen es Marken zudem "Hater" und "Trolle" aus dem Livestream auszuschliessen.
Der Beginn der Vermarktung von Livestreams wird wohl noch einige Zeit auf sich warten lassen. Trotzdem hat Facebook schon heute durch das ausgeklügelte Werbenetzwerk eine gute Plattform geschaffen.




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