Trickreiche Erpresser-Software 24.03.2017, 09:52 Uhr

Sicherheitsexperte warnt vor neuer Ransomware

Angriffe aus der Tiefe des Internets sind verbreiteter und einfacher als vielfach angenommen. Auf der IT-Messe CeBIT warnen Experten vor den Machenschaften der Cyber-Gauner. Ihre Tricks werden raffinierter.
(Quelle: Foto: Fotolia / Santiago Silver)
Internet-Kriminelle werden laut dem Sicherheitsexperten Mikko Hypponen immer kreativer bei der Entwicklung von Erpressungs-Software. Bei der jüngsten Trojaner-Version namens Popcorn müsse das Opfer kein Lösegeld mehr zahlen, wenn es sich zum Komplizen macht.
"Wer keine 1.200 Euro Lösegeld zahlen kann, der erhält seine Daten umsonst zurück - sofern er zwei bis drei andere Internet-Nutzer infiziert", sagte Hypponen auf der IT-Messe CeBIT in Hannover.
Ein neues Einfallstor für Internet-Gauner entstehe durch die flächendeckende Vernetzung elektronischer Haushaltsgeräte wie Toaster oder Kaffeemaschinen. Sie seien geeignet, die Nutzer auszuspionieren. Die kriminellen Angreifer seien mitunter aber relativ einfach zu identifizieren, da sie mit ihren Beutezügen und den vom Erlös gekauften Luxusgütern im Internet angäben. Anders sehe es bei staatlichen Angreifern aus, die im Dunkeln aktiv seien.
Ransomware schleicht sich auf den Rechner und verschlüsselt dann die Dateien des Nutzers. Wer Lösegeld zahlt oder sich zum Komplizen macht, erhält die Daten zurück.
Quelle: Karolin Krämer/dpa-tmn
"Befinden wir uns in einem Cyber-Krieg?", fraget Hypponen rhetorisch und meinte: "Da bin ich nicht so sicher - aber wir befinden uns definitiv in einem Rüstungswettlauf." Er diene keiner Abschreckung, könne aber tödliche Folgen haben. Er bezog sich dabei auf russische Schadsoftware, die auf die Smartphones ukrainischer Soldaten geladen wurden. Hypponen: "Wenn Soldaten getötet werden, dann befinden wir uns allerdings im Cyberkrieg."




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