Kapo St.Gallen 28.06.2016, 23:51 Uhr

2016 bereits 16 St.Galler mit Sexbildern erpresst

Im laufenden Jahr haben 16 Männer Anzeige gegen Unbekannt wegen Erpressung erstattet. Sie wurden vorgängig von attraktive Frauen aufgefordert, sich vor laufender Webcams auszuziehen oder sexuelle Handlungen an sich selber vorzunehmen.
Dabei werden sie unwissentlich gefilmt und mit den Bildern anschliessend finanziell erpresst. Die Polizei mahnt zur Vorsicht, wie die Kantonspolizei St.Gallen informiert.

Das Tatvorgehen bei der sogenannten «Sextortion», was sich aus den Begriffen «Sex» und «Extortion» (Erpressung) zusammensetzt, ist schon länger bekannt und verbreitet sich fortlaufend. Die Kontaktaufnahme findet meist über Facebook oder einem sonstigen sozialen Netzwerk statt. Eine Frau mit attraktivem Profilbild nimmt Kontakt zu einem Mann auf. Schnell wird vorgeschlagen, auf eine andere Plattform wie beispielsweise Skype oder einem anderen Ort für Videochats zu wechseln. Kurz darauf zieht sich die Frau aus und fordert den Mann auf, es ihr gleichzutun und sexuelle Handlungen an sich vorzunehmen. Wenn der Mann dies tut, wird er dabei unwissentlich auf Video aufgenommen. Daraufhin droht die Täterschaft damit, die Bilder zu veröffentlichen – auch im Freundeskreis der Opfer. So gelingt es der Täterschaft, hohe Geldbeträge von den Opfern zu erpressen. Die Gelder werden mit Geldtransferservices jeweils nach Übersee überwiesen. Die Ermittlungen sind sehr aufwändig.
 
Tipps der Polizei:
  • Ein Fake-Profile kann einfach erstellt werden. Lassen Sie sich nicht täuschen!
  • Vorsicht beim Annehmen von Kontaktanfragen fremder Personen. Dahinter können Betrüger stecken.
  • Wer digital erotische oder pornografische Bilder von sich erstellt, hat keine Kontrolle mehr darüber. Zeigen Sie sich deshalb nie nackt einer anderen oder gar fremden Person vor der Kamera.
  • Gehen Sie niemals auf Geldforderungen ein. Selbst wenn diese erfolgt, könnten die Bilder veröffentlich werden.
  • Erstatten Sie in jedem Fall Anzeige bei der Polizei – selbst dann, wenn es Ihnen peinlich ist. Bewahren Sie hierfür möglichst sämtliche Chatprotokolle, Videoaufnahmen oder Angaben zum Absender wie Nick- oder Username, Zeitangabe usw. auf. 




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