Die SEO-Trends für das Jahr 2015

Big Data: Es fehlt der ganzheitliche Blick bei SEO

Big Data hat in SEO mit der breiten Eta­blierung von professionellen Tools Einzug gehalten. Mit diesen werden vor allem ­Daten zu Positionen von URLs im Suchergebnis bei bestimmten Keywords in den Suchanfragen erhoben. Manchmal erlaubt eine Kombination mit der eigenen Webanalyse-Lösung auch die Zuordnung des so generierten Traffics.
Es fehlen aber häufig Informationen, die einen ganzheitlichen Blick auf die Effizienz von SEO-Massnahmen erlauben würden. Dazu zählt der Umfang der Content-­Investments sowie die Offpage-Marketing-Kennzahlen von bestimmten URLs oder die Traffic-Daten, die man mit Analyseprogrammen, sogenannten Crawlern, gewinnt.
2015 muss der Startschuss für den Einzug von Business Intelligence Tools in die SEO fallen. Mit ihnen lassen sich Datenquellen jenseits marktüblicher SEO-Tools erschliessen: Sie erlauben Datenaggrega­tion, -konsolidierung und -auswertung auf URL- und Keyword-Ebene. Diese Daten sind notwendig, um den SEO-Aufwand ­gezielter und damit effektiver planen zu können und Erfolge von Massnahmen und Kampagnen messbarer zu machen.
Damit sich kontinuierlich Erfolge bei der Suchmaschinenoptimierung einstellen, mussten schon immer Menschen aus Redaktion, Technik und Marketing zusammenarbeiten. In Zukunft wird die Vernetzung mit den Experten hinzukommen, die sich um User Experience (UX), User Interfaces (UI) und das Design der Seite kümmern. Denn wenn man erst mal Top-Positionen in den Suchmaschinen ­erreicht hat, gewinnen diese Faktoren massiv an Bedeutung.
Erfolgreiche Suchmaschinenoptimierung bringt der Seite vor allem über Google zahlreiche Besucher, ohne dass die Kosten mit der Besucheranzahl steigen. In ihrer Struktur sind SEO-Aufwendungen eher mit den Kosten für die Entwicklung eines TV-Spots vergleichbar - und weniger mit den Kosten für die Mediabuchungen, ­damit dieser die gewünschte Reichweite bekommt. Wenn man es richtig macht, ist SEO ein sehr günstiger Kanal für Neukundengewinnung.

Google wird vom Vermittler zum Wettbewerber

Die Kehrseite ist, dass Google basierend auf seiner Vormachtstellung im Search-Bereich und beim Keyword Advertising sein Geschäftsmodell ausweitet und dabei immer mehr Unternehmen ins Handwerk pfuscht.
Die Beispiele hierfür sind zahlreich: Informationen über das Wetter, Sportergebnisse, Flugpreisvergleiche, Nachrichten und Hotelbuchungs­angebote. Präsentierte Google früher bei Anfragen zu diesen Themen Links zu entsprechenden Info-, Buchungs.- oder Vergleichsportalen, so liefert die Suchmaschine heute immer häufiger direkt eine Lösung für die gesuchte Frage.
Ob diese systematische Aus­weitung der Monopolstellung verhindert werden kann und soll, muss auf der Ebene der Rechtsprechung und Politik entschieden werden. Hier ticken aber bekanntlich die Uhren eher langsam.
Vorausschauend handelnde Unternehmen können sich darauf nicht verlassen - die Innovationsgeschwindigkeit im Internet ist dafür zu hoch. Es gilt, das eigene Geschäftsmodell zu prüfen und festzustellen, wo und in welchem Umfang die ­Gefahr besteht, dass Google einen Teil desselben gefährden könnte, und strategisch und mit Nachdruck Entwicklungen einzuleiten, um diese Gefahr zu mindern.
Im Idealfall lösen solche Gedanken den Impuls zu einer weitgehenden digitalen Transformation aus, die aus einer Gefahr für das Unternehmen eine Chance für die Zukunft werden lassen.



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