F8-Konferenz 20.04.2017, 16:27 Uhr

Facebook: 4 neue Werbemöglichkeiten für Marken

Zwei Tage F8, zwei Tage Facebook: Wir zeigen, welche Trends längerfristig für das Online-Marketing relevant sind.
(Quelle: shutterstock.com/Gil C)
Technologien zur Auswertung von Gehirnströmen, eine Virtual-Reality-Plattform oder eigene Kameras für 360-Grad-Aufnahmen: Die diesjährige Facebook-Entwicklerkonferenz F8 am 18. und 19. April in San José hatte einiges an Highlights zu bieten.
Jan Brockmann, Geschäftsführer der Duisburger Performance-Marketing-Agentur metapeople, hat sich einige der vorgestellten Themen angeschaut und vier Trends ausgemacht, die längerfristig auch für das Online-Marketing relevant sind.

Trend 1: Virtual Reality als weiterer Baustein im Digital Marketing

Mit der F8 hat Facebook die offizielle Beta-Phase von Facebook Spaces eingeläutet, dem ersten sozialen Netzwerk in Virtual Reality (VR). Die ersten Einblicke geben bereits einen guten Indikator, wie auch weit entfernte Menschen ihre sozialen Kontakte noch besser durch gemeinsame Erlebnisse stärken können. Dieser virtuelle Raum bietet ungeahnte Möglichkeiten für Werbetreibende, intensive Erlebnisse um ihre Marke herum zu kreieren und diese auf neue Arten erleb- und fühlbar zu machen.
Virtuelle Erlebniswelten werden deshalb in Zukunft ein sehr wichtiger Baustein im Digitalen Marketing werden. Dafür ist allerdings auf Seiten der Unternehmen bei der Content-Produktion und auf Kundenseite mit den immer noch recht hohen Hardware-Anforderungen einiges an Aufwand zu bewältigen. Deshalb dürfte der VR-Siegeszug noch etwas auf sich warten lassen. Trotzdem: Für innovative Marken besteht die Chance, zum Trendsetter zu werden.

Trend 2: Augmented Reality als schneller Zwischenschritt

Diese Einstiegshürden sind bei Augmented Reality (AR) wesentlich geringer: Es braucht lediglich ein Smartphone oder Tablet mit Kamera. AR macht damit eine neue Realität massentauglich und bildet so die Brücke zu Virtual Reality. Dafür ist künftig aber auch jede Menge AR-Content erforderlich, dessen Erstellung Facebook nun mit der "Augmented Reality Camera Effects Platform" erleichtert.
Sie ermöglicht auch Drittanbietern, ihre eigenen kamerabasierten AR-Effekte zu kreieren. Das bietet Marken etliche neue Marketing-Chancen. Da aber das neue Tool "Frame Studio" bereits für alle Betreiber einer Facebook-Seite zugänglich ist, bietet es sich für innovative Marken an, damit zu experimentieren. Electronic Arts, Warner Bros., Nike und Manchester United zeigten auf der F8 bereits sehr interessante Beispiele.

Trend 3: Eigene Facebook-Kameras für 360-Grad-Inhalte

Wie erwartet, hat Facebook auf der F8 zwei Kameras für die 360-Grad-Content-Erstellung aus eigener Entwicklung präsentiert. Die Geräte - entweder mit 24 oder mit 6 Linsen - sollen durch ihre neuartige Technologie bisher nicht gekannte Betrachtungswinkel und Tiefe ermöglichen, um das VR-Erlebnis noch realistischer wirken zu lassen.
Es wird nicht lange dauern, bis diese neuen Aufnahme-Möglichkeiten ihren Einzug in die Film- und Werbeproduktion halten. Die Kameras werden nicht selbst von Facebook vermarktet, sondern die Technologie an Hardwarepartner lizensiert. Wie wichtig die einfache Erstellung und Verbreitung von 360-Grad-Inhalten für Facebook ist, zeigt nicht zuletzt auch das F8 Give-Away einer Snap-On 360-Grad-Kamera für das Smartphone. 

Trend 4: Kundenservice 4.0 mit Messenger und Bots

Im vergangenen Jahr war die Öffnung der Facebook Messenger-Plattform für Chatbots das vorherrschende F8-Thema. Zwölf Monate später wurde nun der Beweis angetreten, dass diese Bots sich tatsächlich als schneller Kanal für den Dialog mit dem Kunden eignen. Über 100.000 der im Messenger angebotenen Chatbots - so wurde in San José verkündet - würden bereits jeden Monat genutzt und dabei zwei Milliarden Nachrichten zwischen Menschen und Unternehmen ausgetauscht. Durch diese unglaubliche Zahl wird es aber auch immer schwieriger für den User, den für seine Situation passenden Bot auszuwählen. Hier bietet Facebook nun mit dem Discovery Tab einen Ausweg, um das Auffinden zu erleichtern.
Gleichzeitig blieb aber auf der F8 die Frage offen, nach welchen Kriterien der im jeweiligen Kontext ideale Bot herausgesucht wird. Für Werbetreibende bekannte Konzepte wie Search Engine Optimization respektive App Store Optimization dürften deshalb nun auch im Facebook Messenger interessant werden - mit dem Ziel, dass das eigene Bot im Discovery Tab bevorzugt behandelt wird und dadurch eine grössere Reichweite hat.
Dank der neuen "Chat Extensions" ist es nun auch möglich, dass mehrere Nutzer zeitgleich mit einem Unternehmen chatten. Über diese Funktion lässt sich der Chatbot zudem in eine Gruppen-Konversation hinzuzufügen, um etwa gemeinsam einen Song zu hören. Dies hilft nicht nur dabei, die Verbreitung des Bots zu steigern, sondern auch gruppendynamische Effekte zu nutzen und durch gezielte Vorschläge Produkt-Sales voranzutreiben.
Ausserdem wird es innerhalb der Messenger Plattform erleichtert, automatisierte Antworten als "Smart Replies" zu konfigurieren. Im Prinzip kann damit jedes Unternehmen einen "Bot light" erstellen, um einen automatisierten Kundenservice zu bieten. Kombiniert man das mit den zusätzlichen AI-gestützten Funktionen, die über den Facebook Assistenten M integriert werden, bekommt man eine Idee davon, wie sich das Unternehmen den Kundenservice 4.0 vorstellt.




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