Doppelte Leistung 29.06.2015, 12:22 Uhr

Supercomputer "SuperMUC" erhält Upgrade

Der Hochleistungsrechner SuperMUC verfügt in der neuen Ausbaustufe Phase 2 über die doppelte Leistung. Verantwortlich hierfür sind 86.016 neue Rechenkerne von 6.144 Intel-Xeon-Prozessoren.
(Quelle: LRZ)
Mehr Rechenleistung für die Forschung: Der im Leibniz-Rechenzentrum in Garching stationierte Hochleistungsrechner SuperMUC arbeitet jetzt in der neuen Ausbaustufe mit doppelter Leistung von 6,8 Petaflops. Der Hauptspeicher des Rechenmonstrums wurde ebenfalls von bisher 288 TByte um weitere knapp 200 TByte erweitert. Als Betriebssystem kommt weiterhin Suse Linux Enterprise Server (SLES) zum Einsatz.
Warmwasserkühlung: Das System erlaubt eine Energieeinsparung von 40 Prozent.
Quelle: LRZ
Die zugewonnene Leistung erzeugen 6.144 Prozessoren vom Typ Intel Xeon E5-2697 v3 mit 86.016 Rechenkernen. Damit diese auch unter optimalen Bedingungen arbeiten, wird der SuperMUC von einer Warmwasserkühlung mit bis zu 45 Grad Celsius warmem Wasser auf Betriebstemperatur gehalten. Die Technik stammt von IBM und ist vom menschlichen Blutkreislauf inspiriert. Teure Kompressionskühlwerke sind dadurch nicht erforderlich, wodurch sich der Gesamtenergieverbrauch des Rechners um 40% reduziert. Ausserdem wird die entstehende Abwärme direkt für die Gebäudeheizung genutzt.
Trotz der energieeffizienten Auslegung sollen sich die Investitions- und Betriebskosten des SuperMUC auf etwa 49 Millionen Euro für den Zeitraum 2015-2017 belaufen. Die Finanzierung übernimmt je zur Hälfte das Land Bayern und der Bund.
Der Hochleistungsrechner wird von Forschern aus 24 europäischen Ländern sowie aus Israel und der Türkei genutzt. Dabei kommt dem System die hohe Rechenleistung zugute, um aufwendige Simulationen zu tätigen. Beispielsweise führte SuperMUC über drei Stunden hinweg mit dem Programm SeisSol 1,09 Billiarden Rechenoperationen pro Sekunde aus. Dies war erforderlich zur Simulation des Erdinneren am Vulkan Merapi auf der Insel Java. Weitere Forschungsprojekte behandeln etwa die Simulation des Blutstroms, des Luftstroms in der Lunge oder den Einfluss von dunkler Materie auf die Entstehung unseres Universums.



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