Neue Touch-Technik 28.07.2014, 13:56 Uhr

Am Display die Struktur von Objekten ertasten

Vibrationsalarm am Smartphone war gestern. Jetzt gibt es erste Display-Prototypen, auf denen sich dank elektrischer Impulse sogar die Oberflächenstruktur eines Objekts ertasten lässt.
(Quelle: Shutterstock - Evgeny Atamanenko)
Smartphones und Tablets vermelden per Vibrationsimpuls eingehende Anrufe oder bestätigen damit einen Tastendruck. NLT Technologies nutzt ähnliche Impulse nun erstmals als taktiles Hilfsmittel: Das Display eines LCD-Prototypen simuliert dabei über elektrische Impulse die Tastenempfindungen, die man vom Berühren realer Gegenstände kennt. Auf diese Weise können Anwender die Textur und Struktur des berührten Bildes erfühlen.
So funktioniert es: Auf dem Display sind Elektroden horizontal und vertikal angeordnet. An der Stelle des Bildes werden die zugehörigen Elektroden mit jeweils unterschiedlichen Frequenzen angesteuert, wobei eine elektrostatische Kraft entsteht. Wenn der Nutzer nun über das Bild auf dem Display streicht, verändert sich die elektrostatische Kraft kontinuierlich und es entsteht eine Art gefühlter Reibungswiderstand. Dieser wird dann als Struktur oder Textur wahrgenommen. Dabei lässt sich auch mit mehreren Fingern über das Bild streichen, da jeder Finger seine eigenen Elektro-Impulse erhält.
Zukünftig können taktile Displays wie das von NLT Technologies dabei helfen die visuelle Aufmerksamkeit des Nutzers überflüssig zu machen, etwa beim Auto fahren. Die Augen des Fahrers bleiben auf der Strasse, aber dennoch kann er Informationen durch seine Finger oder Handflächen aufnehmen. Generell lässt sich diese Technologie aber auch gut für zukünftige Smartphone- oder Tablet-Modelle adaptieren. Denn: Der Mensch ist und bleibt ein Empfindungstier.



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