IBMs Zukunftsprognosen im Realitätscheck

Hören für die Gesundheit

Ein App-Prototyp von IBM Research hilft bei der Analyse von menschlicher Sprache.
Quelle: IBM Research
Die Sprache ist nach Auffassung von IBM Research ein Schlüssel für ein besseres Verständnis der komplexen Abläufe im Gehirn. In den nächsten fünf Jahren werden kognitive Systeme in der Lage sein, aus der Art und Weise, wie Menschen formulieren und sprechen, Rückschlüsse auf die psychische Verfassung zu ziehen. Dafür kombinieren IBM-Experten in einem Projekts Abschriften und Tonaufnahmen aus Patientengesprächen mit maschinellem Lernen, um so Sprachmuster aufzudecken, die zukünftig dabei helfen sollen, Depression, manisches Verhalten oder Schizophrenie vorherzusagen. Momentan benötigt der Computer nur 300 Wörter, um erste Vorhersagen zu treffen. 
In Zukunft hoffen die Forscher, dass ähnliche Techniken auch für Krankheitsbilder wie Aufmerksamkeitsdefizitstörungen, Autismus oder posttraumatische Belastungsstörungen angewendet werden können. Dafür analysieren die kognitiven Systeme heute die Aussagen, Intonation, Sprache und Syntax der Betroffenen. Kombiniert mit bildgebenden Verfahren wie der Elektroenzephalografie (EEG) entsteht ein umfassendes Bild der Person. Es soll Mediziner und Psychologen bei der Diagnose und der Behandlungen unterstützen. Wenn zusätzlich mobile Geräte eingesetzt werden, können Patienten bereits Untersuchungen selbst zu Hause machen und so die Arzttermine vorbereiten.

Sehhilfen bringen Sicherheit

Hendrik Hamman von IBM Research will landwirtschaftliche Daten aufbereiten.
Quelle: IBM Research
Das menschliche Auge kann weniger als 0,1 Prozent des elektromagnetischen Spektrums sehen, weiss IBM Research. Apparaturen mit Radar- oder Röntgen-Strahlen erweitern das Spektrum. Allerdings sind die Geräte meist nur von Spezialisten zu bedienen und teuer in Anschaffung sowie Unterhalt. Die Forscher erwarten nun, dass in fünf Jahren Sehhilfen in Kombination mit künstlicher Intelligenz erlauben, grössere Bandbreiten des elektromagnetischen Spektrums zu sehen. Diese Geräte werden bezahlbar, tragbar und überall verfügbar sein.
Ein Anwendungsszenario ist laut IBM Research das selbstfahrende Auto: Computer können plötzlich auftretende Hindernisse oder sich verschlechternde Wetterbedingungen besser und schneller als heute analysieren, um das Fahrzeug sicher ans Ziel zu navigieren. Eine andere Anwendung sind Lebensmittelscanner für das Handy: Die Sensoren könnten die Haltbarkeit oder den Nährstoffgehalt von Waren per Knopfdruck anzeigen. 



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