Digitalisierung Schweizer Banken erst am Anfang

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Als Kooperationspartner wählen die Banken künftig einerseits branchenfremde Firmen, andererseits aber auch IT-Anbieter und Telekommunikationsunternehmen, erklärte Toepfer. Besser Partner als Konkurrent, scheint hier das Motto. Denn erstmals rechnet eine Mehrheit (56 Prozent) der Institute damit, ihre Marktstellung durch branchenfremde Firmen bedroht wird. Alibaba, Apple oder Google wird zugetraut, in wesentliche Segmente des Bankgeschäfts vorzudringen – entweder alleine oder in einer heute noch nicht bekannten Konstellation. Dabei gehe die Gefahr eher von den grossen Technologie- und Telekomfirmen aus – und weniger von den allgegenwärtigen Start-ups aus dem Fintech-Segment.

So reagieren die Schweizer Banken auf das Fintech-Phänomen eher gelassen: 70 Prozent betrachten die Start-ups nicht als nachhaltige Bedrohung. Nur die Kantonalbanken hegen Zweifel. Fast jede Zweite (46 Prozent) befürchtet Wettbewerb durch die Jungfirmen, die sich mit neuen Technologien einen Teil der Wertschöpfungskette zu sichern versuchen.

Die meisten befragten Banken sind sich bewusst, dass sie in Zukunft nicht mehr alles selbst leisten können. Outsourcing und Offshoring haben neu die dritthöchste Priorität. Hier kommen Partner wie B-Source, iSource oder Swisscom ins Spiel. Sie bieten Business Process Outsourcing – teils mit einer eigenen Bankenlizenz. Die Kunden sind dann in der Lage, sich auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren. Als Fernziel definiert EY-Partner Toepfer: «Heute kann keine Bank vorauszusagen, wie Kunden mit dem Geld umgehen. Das sollte – unter Zuhilfenahme moderner Technologie – in Zukunft eine der wichtigsten Aufgaben einer Bank sein.»




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