E-Mail-Kampagnen und Co 17.04.2017, 13:00 Uhr

So könnt ihr euer Marketing mit Emojis aufpeppen

Die Bildsprache hat das digitale Marketing erreicht: Emojis können Kampagnen
aufpeppen und ihnen zu mehr Aufmerksamkeit verhelfen.
Smileys und andere Emojis werden immer öfter im digitalen Marketing verwendet.
(Quelle: shutterstock.com/Minerva Studio)
Von Laila Weigl
Es ist schon erstaunlich, wie sich die Kommunikation durch den Einsatz von Emojis verändert hat. Die grafischen Ideogramme werden im digitalen Austausch über Chat-Dienste oder die sozialen Medien inzwischen permanent verwendet, um Emotionen auszudrücken. Emojis - aus dem Japanischen übersetzt bedeutet es in ­etwa "Bilderbuchstaben" - haben sich zu einer neuen Sprache entwickelt - spätestens seit Apple 2011 erstmals die Emoji-Tastatur einführte.
"Jeder kennt das Problem von geschriebener Kommunikation und Tonalität. Der exakt gleiche Text kann durch einen hinzugefügten Smiley einen ganz anderen Klang bekommen", sagt Harald Michel, Geschäftsführer der Kreativagentur Great White Ark in München. "Ob in einer Mail oder in einem redaktionellen Post: Emo­ticons helfen, mehr Stimmung in Texte zu bringen."

Das erste Emoticon

Alles begann mit einem einfachen :-), das der amerikanische Professor für Informatik Scott Fahlmann 1982 in Online-Chats einsetzte, um im sehr trockenen Schriftverkehr Ironie zum Ausdruck zu bringen. Der berühmte Smiley wurde schnell ins Alphabet integriert und war das erste Emoticon (eine Kombination aus Emotion und Icon). In den 90er-Jahren entwickelte sich das "Doppelpunkt, Bindestrich, Klammer zu-Gesicht" dann zum eigenständigen Bildzeichen, dem Emoji.
Mittlerweile gibt es vom Flugzeug über das Küken bis hin zum pigmentierten Weihnachtsmann alles, was das Emoji-Herz begehrt. Facebook hat mit den "Reactions" im Februar 2016 seine eigene Version von Emojis eingeführt, um redaktionelle Beiträge mit der entsprechenden Emotion zu bewerten. Laut einem Ranking ist mit 59 Prozent das Love-Emoji die beliebteste Reaktion neben dem klassischen Gefällt-mir-Button, gefolgt vom Wow-Emoji mit 27 Prozent.
Selbst im Online-Marketing halten die digitalen Hieroglyphen Einzug. Im Frühjahr 2015 hat der Möbelhändler Ikea eine eigene Emoji-Tastatur entwickelt, mit der der Ikea-Fan alles - vom Billy-Regal über das Köttbullar bis hin zur Ikea-Family-Card - mit Emojis aus einer Kollektion von 100 Symbolen bewerten kann.

Emojis im E-Mail-Marketing: Testlauf ist sinnvoll

Die Werbeagentur Jung von Matt/Spree hat für den Kamerahersteller Nikon Ende letzten Jahres ebenfalls in einer globalen Kampagne Emojis sprechen lassen. Im 60-sekündigen Commercial, das vornehmlich online ausgestrahlt wurde, spielt die Agentur mit dem Claim "I am" und dem geschickten Einsatz von Emojis.
Auch Stars und Sternchen sind auf den Geschmack gekommen und nutzen die Symbole für ihre Zwecke - ganz klassisch in redaktionellen Beiträgen, wie beispielsweise Fussball-Legende Ronaldo zur ­Untermalung seines Erfolgs oder auch als Reaktion auf eine Aktion. So hat Model-Mama Heidi Klum auf Donald Trumps Bemerkung hin, sie sei auch keine "10" mehr, mit einer Perfect10-Heidimoji-Kollektion reagiert.
Noch immer können die Bildchen aber nicht auf allen Geräten angezeigt werden, was beispielsweise an veralteten Outlook-Programmen liegt. Plant man also den Einsatz von Emojis im E-Mail-Marketing, lohnt es sich herauszufinden, wie viele der Leser den Newsletter über mobile Endgeräte öffnen. Entspricht das der Mehrzahl, kann man den Versuch wagen und Emojis in der Betreffzeile einsetzen, um den Text etwas aufzupeppen und aus der Masse von E-Mails hervorzuheben.
Laut der US-Plattform "Email Marketing Daily" zeigte sich in einer Studie unter 1,3 Milliarden ­E-Mails, dass der Einsatz von Emojis in der Betreffzeile um 20 Prozent höhere Öffnungsraten bringt. Auch die Click-Through-Rate steigt: um bis zu 50 Prozent.
Bevor man nun jedoch wild Emojis in der Kommunikation einsetzt, ist es wichtig, zunächst einmal einen Testlauf zu fahren. Werden die Emojis auch richtig angezeigt? Welche Emojis passen zur Unternehmenskommunikation? Welche Bedeutung könnte sich hinter den verschiedensten Emojis noch verbergen? 




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