Steuertrick 28.01.2015, 10:32 Uhr

Yahoo gliedert Alibaba-Anteile aus

Geldregen für alle Yahoo-Aktionäre: Der Konzern will seine Anteile an Alibaba in eine eigene Firma steuerfrei ausgliedern. Die aktuellen Quartalszahlen hingegen sorgen eher für Ernüchterung.
Marissa Mayer, CEO von Yahoo
(Quelle: Yahoo)
Im September 2014 gelang dem chinesischen Online-Händler Alibaba der grösste Börsengang aller Zeiten in den USA. Yahoo gehörte als einer der Investoren zu den grossen Profiteuren. Für CEO Marissa Mayer ging damit allerdings auch der Versuch einher, die Yahoo-Aktionäre am Erfolg zu beteiligen. Ein schwieriges Unterfangen, vor allem da der Druck auf Mayer, eine steuergünstige Lösung zu finden, wuchs. "Wir haben in den letzten zwei Jahren Experten für steuereffiziente Strukturen beschäftigt und eine Reihe von Alternativen in Betracht gezogen", erklärte Finanzchef Ken Goldman. Eine davon scheint jetzt die Lösung zu sein: Yahoo will seine Alibaba-Beteiligung in Höhe von knapp 40 Milliarden US-Dollar steuerfrei in Gewinne für seine Aktionäre wandeln.
Insgesamt sollen 344 Millionen Alibaba-Aktien in eine neue Gesellschaft namens SpinCo übergehen und so an die Börse gehen. "Wir haben unermüdlich an einer Lösung für eine steuer-effiziente Alternative gearbeitet, die den Wert unserer Alibaba-Investition für unsere Aktionäre maximiert", so Mayer. Wenig verwunderlich, dass die News am Markt gut ankamen - die Yahoo-Aktie stieg nachbörslich um fast acht Prozent. 

Mässige Quartalszahlen

Bei all den Neuigkeiten gerieten die aktuellen Quartalszahlen fast zur Nebensache. Diese fielen für das vierte Quartal 2014 ernüchternd aus. Der Konzern vermeldete einen Umsatz von 1,2 Milliarden US-Dollar, der Gewinn lag bei 166 Millionen US-Dollar. Im Vorjahreszeitraum lag der Gewinn noch bei 348 Millionen US-Dollar. Ein Grund für die mittelmässigen Zahlen ist die starke Konkurrenz durch Google und Facebook im Display-Geschäft, mit Facebook vor allem im mobilen Werbemarkt. Yahoo konnte  in der Display-Werbung zwar 17 Prozent mehr Anzeigen verkaufen, dort sanken die Preise allerdings um 20 Prozent.
Grosse Hoffnungen liegen bei Yahoo im Moment auf der aktuellen Partnerschaft mit Mozilla. Statt Google stellt nun der Mayer-Konzern die Technologie für die Standardsuchmaschine im Firefox-Browser in den USA bereit. Ob Yahoo Google Marktanteile abjagen kann, hängt vor allem davon ab, ob User bald zur gewohnten Suche zurückkehren.

Auch Microsoft blickt auf das vergangenen Geschäftsjahr zurück:  Die Zahlen für das vierte Quartal 2014 holen den Konzern auf den Boden der Tatsachen zurück: Der Umsatz kletterte zwar nach oben, der Nettogewinn von Microsoft sank allerdings um elf Prozent.



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