Monopolvorwurf 19.06.2017, 10:14 Uhr

Shopping-Suche: Google droht historische Rekordstrafe

Das könnte für Google teuer werden: In den kommenden Wochen steht die Entscheidung der EU-Wettbewerbsbehörden gegen Google an. Wegen Bevorteilung eigener Shopping-Angebote könnte Google mit bis zu neun Milliarden US-Dollar zur Kasse gebeten werden.
(Quelle: shutterstock.com/GongTo)
In der Wettbewerbsklage gegen Google soll in Kürze die Entscheidung der EU-Behörden anstehen. Nach Informationen des Wall Street Journals könnte dabei eine historische Rekordstrafe für Google fällig werden, der das Unternehmen zehn Prozent seines Umsatzes aus dem Jahr 2016 kosten könnte. Das wären satte neun Milliarden US-Dollar.
Die Brüsseler Behörde wirft Google vor, seinen eigenen Shopping-Diensten innerhalb seiner Suchergebnisse Vorrang gegenüber anderen Anbietern einzuräumen. Soll heissen: Die von Händlern bei Google platzierten Anzeigen mit Fotos, Preisen und Links würden ausführlicher und prominenter platziert als beispielsweise die von Preissuchmaschinen.
Damit würde Google seine dominante Position auf dem europäischen Markt ausnutzen. Neben der Geldstrafe dürften auch weitere Massnahmen zu erwarten sein, nach denen Google die in ihren Suchergebnissen auftauchenden Konkurrenzunternehmen im Ranking höher stellen müsste.
Google indes sagt, die Argumentation der EU sei faktisch, rechtlich und wirtschaftlich falsch. Denn es würde zum Beispiel nicht die Rolle von Amazon berücksichtigt werden.

Scharfer Kurs gegen Tech-Firmen

Der Streit zwischen Google und der Europäischen Kommission schwelt bereits seit 2010. Damals hatten Wettbewerber wie Microsoft und TripAdvisor moniert, dass Google seine eigenen Dienste bei den Suchergebnissen vorrangig behandle.
In der Vergangenheit hatte die Kommissionsvorsitzende Margarethe Vestager bereits einen scharfen Kurs gegen andere Unternehmen wie Apple gefahren, die mit Strafen in Milliardenhöhe belegt worden waren. Der bisherige Höchstwert liegt bei 1,06 Milliarden Euro, die 2009 der Chipkonzern Intel für den Missbrauch einer marktbeherrschenden Position zahlen musste.




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