2,42 Milliarden Euro 27.06.2017, 13:18 Uhr

Kartellverfahren: EU verhängt Rekordstrafe gegen Google

Die EU-Kommission hat gegen den Suchmaschinenanbieter Google ein Rekord-Bussgeld in Höhe von 2,42 Milliarden Euro verhängt. Grund: Ausnutzung der Marktmacht und Benachteiligung von Seitenbetreibern.
Die EU-Kommission hat den US-Suchmaschinenbetreiber Google zu einer Rekordstrafe von 2,42 Milliarden Euro verurteilt. Das ist mehr als doppelt so viel wie die 1,06 Milliarden Euro, zu denen 2009 der US-Chiphersteller Intel verdonnert wurde. Dies teilte die Behörde am Dienstagmittag mit. 
EU-Wettbewerbskommissarin Margarethe Vestager wirft Google vor, in den Suchergebnissen eigene Angebote zu bevorzugen und die von Wettbewerbern gezielt schlechter zu platzieren. Konkret geht es dabei um Preissuchmaschinen. Such ein Kunde auf Google nach einem Produkt, bekommt er immer häufiger eine Google Shopping Ad zu sehen. Die Angebote von Wettbewerbern folgen dagegen auf den schlechteren Plätzen. 
Google hat diese Vorwürfe in der Vergangenheit immer zurückgewiesen und dabei die eigenen Rolle bewusst heruntergespielt. So sei inzwischen für viele Nutzer, die im Netz etwas kaufen wollten, die Suche bei Amazon der erste Schritt bei der Online-Recherche. Stellungnahmen von Google zum aktuellen EU-Strafbefehl liegen noch nicht vor.
Das aktuelle EU-Verfahren ist nur eins von dreien, die noch gegen Google anhängig sind. In den beiden anderen geht es um Google-Adsense-Anzeigen und um das Smartphone-Betriebssystem Android.




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