Schweizer Bundesrat 02.07.2014, 13:16 Uhr

Rechenzentren-Verbund für die Bundesverwaltung

Der Bundesrat hat an einen Verbund der Rechenzentren für die zentrale Bundesverwaltung genehmigt. Zwei davon erhalten militärischem Vollschutz.
Der Verbund besteht aus vier Rechenzentren, zwei mit militärischem Vollschutz sowie zwei mit einem Schutzniveau entsprechend gängigen zivilen Anforderungen.
Eines der zivilen Rechenzentren wird durch die Armee mitbenutzt. Mit dem Rechenzentren-Verbund soll die Zahl der Rechenzentren in der Bundesverwaltung deutlich gesenkt und der zukünftige Kapazitätsbedarf der Bundesinformatik kostengünstig sowie umweltschonend sichergestellt werden.

Heute wird die Bundesinformatik in zahlreichen kleineren Rechenzentren an verschiedenen Standorten betrieben. Im Gegensatz zu einem grossen Rechenzentrum verbrauchen mehrere kleinere Zentren grundsätzlich mehr Energie, um die gleiche Rechen- und Speicherkapazität bereitzustellen.

Rechenzentrum-Verbund für mehr Wirtschaftlichkeit

Gestützt auf der IKT-Strategie des Bundes 2012-2015 haben die zivilen und militärischen Leistungserbringer gemeinsam ein departementsübergreifendes Konzept für einen Rechenzentren-Verbund erstellt. Mit diesem Verbund wird die heute heterogene und teils ineffiziente Rechenzentren-Landschaft der gesamten Bundesverwaltung und der Armee so angepasst, dass die zukünftigen Anforderungen bezüglich Kapazität, Sicherheit und Verfügbarkeit, wo nötig auch in Notlagen und Krisen, so wirtschaftlich wie möglich erfüllt werden. Um den steigenden Bedürfnissen an Rechenkapazität gerecht zu werden, werden die Rechenzentren modulartig geplant und realisiert.

Bei den umfangreichen Abklärungen zum Rechenzentren-Verbund wurden auch externe Mietvarianten geprüft, aber aus qualitativen und wirtschaftlichen Gründen nicht weiter berücksichtigt.

Vier Rechenzentren im Verbund

Der Verbund umfasst nebst der Erneuerung und Instandhaltung eines zivilen Rechenzentrums im Raum Bern und den zwei militärisch geschützten Zentren auch die Neuerstellung eines nach zivilen Anforderungen gebauten Rechenzentrums das sowohl zivil als auch militärisch genutzt wird. Dank einer modularen Bauweise können einerseits kostspielige Überkapazitäten verhindert und auf der anderen Seite der erwartete zukünftige Kapazitätsbedarf durch kostengünstige Erweiterungen gedeckt werden. Mit der Projektleitung für die Planung und den Bau dieses gemeinsamen Rechenzentrums hat der Bundesrat die armasuisse im VBS betraut. Es soll den Betrieb im Jahr 2020 aufnehmen. Die beiden militärischen Rechenzentren werden bis 2021 voll funktionsfähig sein. Das rein zivile Zentrum wird durch gezielte Instandhaltung mindestens bis ins Jahr 2030 weiterbetrieben werden können. Die Kredite für diese Rechenzentren werden in den entsprechenden Immobilienbotschaften beim Parlament beantragt.

Sobald die Applikationen in die neuen Rechenzentren migriert worden sind, werden die bestehenden Rechenzentren, welche im Verbund nicht mehr vorgesehen sind, stillgelegt.




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