Erstes Quartal 30.03.2017, 10:30 Uhr

Ericsson will mit Milliarden-Abschreibungen wieder fit werden

Hohe Abschreibungen werden das Ergebnis des schwedischen Telecom-Ausrüsters Ericsson im ersten Quartal belasten. Nach der Ankündigung gerieten die Aktien des Unternehmens unter Druck.
Ericsson-Chef Börje Ekholm
Der kriselnde schwedische Netzwerkausrüster Ericsson nimmt Milliardenabschreibungen in Kauf, um sich gegen den harten Wettbewerb in der Branche zu rüsten. Im ersten Quartal würden dadurch Sonderkosten in Höhe von fast einer Milliarde Euro anfallen. Provisionen werden das Ergebnis im laufenden Quartal mit 7 bis 9 Milliarden schwedischen Kronen (734 bis 944 Mio Euro) belasten, teilte das Unternehmen in Stockholm mit. Die Aktien gerieten daraufhin unter Druck und fielen um rund 2 Prozent.
Der seit einigen Wochen amtierende neue Ericsson-Chef Börje Ekholm will langfristig Kosten sparen und sich auf enger definierte Geschäftsbereiche fokussieren, nachdem Grosskunden unter anderem in Italien und Russland abgesprungen waren. So soll eine komplette Management-Ebene abgeschafft und die Anzahl der Vertriebsregionen von zehn auf fünf reduziert werden.
Ericsson führte die derzeit negative Entwicklung auf bestimmte grosse Kundenprojekte zurück. Hinzu kämen in den ersten drei Monaten Umbaukosten von rund zwei Milliarden Kronen.
Ekholm hatte bereits bei Vorlage der Jahreszahlen im Januar gewarnt, dass die aktuell schwierige Lage für die Ausrüstung von Mobilfunknetzen sich zunächst wohl auch 2017 fortsetzen werde. Mit einem Sparprogramm steuert er deshalb gegen und will so die Kosten senken.
Zudem wird der Netzwerkausrüster im ersten Quartal einige Vermögenswerte abschreiben. Dies werde das operative Ergebnis bis 4 Milliarden Kronen belasten, hiess es. Das Unternehmen sucht derzeit strategische Möglichkeiten für sein Mediengeschäft.



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