Davos im Zeichen der Digitalisierung und IOT

Jobs weg - was tun?

Dafür, dass ihre Veranstaltungen nicht besser besucht waren, kann die IT-Elite eigentlich nichts. Aber vermutlich wussten die Gäste, dass sie ihre Zeit sinnvoller investieren können. Niemand lässt sich in die Karten blicken, wenn die ganze Welt zusieht.
Sanfte Kritik: Alibaba-Gründer Jack Ma mahnte die WEF-Teilnehmer, die Zukunft nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.
Quelle: Weltwirtschaftsforum
Trotzdem gab es diverse Bereiche der Industrie 4.0, die hätten diskutiert werden können. Ein paar grundsätzliche Fragen als Vorschläge:
  • Wie können Regierungen neue Technologien nutzen, um die Bevölkerung aktiver in demokratische Prozesse einzubinden?
  • Für wen soll das Roboterauto halten?
  • Wie können Gesetze schneller auf Technologiesprünge angepasst werden?
  • Sollen Maschinen intelligenter werden als Menschen? Muss die Nato bei einem Cyberangriff auf ein Mitgliedsland einschreiten?
  • Ist proprietäre Technologie noch zeitgemäss?
  • Wem gehören welche Daten?
Das einzige hitzig debattierte Digitalisierungs-Thema war die Automatisierung der Wirtschaft. Die vierte Revolution kostet in den nächsten Jahren Millionen Jobs, sagen diverse Studien. Darauf angesprochen meinten die diversen Chefs der IT-Konzerne fast einheitlich, dass man die Problematik kenne und empfehle, in Zukunft mehr auf die Weiterbildung der Menschen zu setzen. MINT-Berufe hätten Potenzial, während Fliessband- und Dienstleistungsberufe je länger je mehr verschwinden würden. Doch auch wenn dies für die Betroffenen mühsam sei, hätte die digitale Revolution wesentlich mehr Vor- als Nachteile. Schliesslich würden dadurch auch Jobs geschaffen.
Das stimmt aber nur teilweise, besonders Tech-Firmen werden nur noch selten grosse Arbeitgeber werden. Sie brauchen hauptsächlich Akademiker und lagern die Produktion aus - das Gegenteil von Industriefirmen. So kommt Apple auf 60.000 Mitarbeiter, die Ölfirma Gazprom hat bei vergleichbarem Umsatz 400.000 Angestellte. In Davos wäre die Gelegenheit ideal gewesen, diese Diskrepanz und ihre Folgen zu diskutieren. Sie wurde verpasst.




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